BÜCKEBURG (hb/m). "Das Geschäftsjahr 08/09 ist trotz der extrem schwierigen Marktbedingungen für die Genossenschaft erneut positiv verlaufen", berichtete Marco Gottschalk auf der Generalversammlung der Raiffeisen-Landbund eG, An- und Verkaufsgenossenschaft, im Rathaussaal. Die geschäftsführenden Vorstandsmitglieder Marco Gottschalk und Andreas Rath haben auf der vom Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Bremer aus Apelern geleiteten Versammlung den Geschäftsbericht vorgetragen.
Ein wesentlicher Faktor im vergangenen Geschäftsjahr, der auch Einfluss auf die Bilanz genommen hat, ist die Fusion mit der Raiffeisen Ware-Vieh Hille-Hartum eG gewesen. Ansonsten, so Gottschalk, sei das Berichtsjahr von einem bisher in dieser Größenordnung nie gekannten Preisverfall im Bereich Getreide, Raps und letztlich auch bei den Düngemitteln geprägt gewesen. Die in der Ernte gezahlten Erzeugerpreise habe man zu keinem Zeitpunkt im Verlauf des Jahres am Markt realisieren können und der vor der Saison eingelagerte Dünger habe mit jedem Tag weiter an Wert verloren. "Diese Entwicklung hat die Roherträge der Genossenschaft stark negativ beeinflusst", erläuterte Gottschalk.
Nur dank eines funktionierenden Risikomanagements habe man Risiken frühzeitig erkannt und sich – wenn es möglich war – auch von Ware getrennt, so dass die Genossenschaft dennoch ein positives Ergebnis ausweisen konnte. Mit dazu beigetragen habe auch die "breite Aufstellung des Unternehmens mit unseren diversen Sparten, in denen sich die Ergebnisse gegenüber den Vorjahren teilweise deutlich verbessert haben".
Die Umsatzerlöse haben sich unter Berücksichtigung der Fusion um 24 Prozent auf 268,7 Millionen Euro erhöht. Der Umsatz setzt sich wie folgt zusammen: Düngemittel (15,5 Millionen Euro), Futtermittel (54,6), Saaten (5,5), Treib-, Brenn- und Baustoffe, Sonstiges (51,5), Pflanzenschutzmittel (9,5), Agrartechnik (1,4), Raiffeisenmarkt (6,6), Getreide (24,2), Raps, Rapsöl, Sonstiges (11,1), Vieh (85,1), Dienstleistungen (3,7).
Die Bilanzsumme hat sich auf 59,2 Millionen Euro, das Anlagevermögen auf 16,5 Millionen Euro erhöht. Das Eigenkapital beträgt nach Zuführung des Jahresergebnisses 19,175 Millionen Euro; die Eigenkapitalquote beträgt 32,4 Prozent. Es wurde ein Jahresüberschuss in Höhe von 933.505,50 Euro erwirtschaftet, so dass wie im Vorjahr eine Dividende in Höhe von 7 Prozent gezahlt werden konnte. Der Genossenschaft gehörten per 30. Juni 2009 2.934 Mitglieder mit 4.256 Anteilen an. Die Höhe des Geschäftsanteils beträgt 1.000 Euro.
"Die positive Stimmung des Vorjahres in der Landwirtschaft ist mit Beginn der Weltwirtschaftskrise schnell ins Gegenteil umgeschlagen", meinte Andreas Rath. Die Vermarktung der mit hohen Betriebsmittelpreisen produzierten Ernte 2008 habe vor allem bei den Ackerbaubetrieben zu erheblichen Einbußen geführt. Nach wie angespannt sei die Lage der Sauenhalter. Trotz einer kurzfristigen Erholung warte man in der Ferkelproduktion weiter auf kostendeckende Erzeugerpreise. Nachdem sich der Milchpreis kurzfristig auf einem akzeptablen Niveau bewegt habe, sei er innerhalb weniger Monate in einem Preistal angekommen. "Die in vielen Bereichen schwierige Situation der Landwirtschaft ist nicht ohne Folgen für die Liquidität der landwirtschaftlichen Betriebe geblieben", so Rath. Foto: hb/m