BÜCKEBURG (hb/m). Als eine "supergute Veranstaltung" bezeichnete Martin Wrede von der Industrie- und Handelskammer in Stadthagen den 4. Info-Abend mit Bückeburger Ausbildern. "Ihr habt alle eine Chance, lasst euch nicht irre machen", verbreitete Wrede positive Stimmung. Die Wirtschaft habe aber auch Erwartungen an die Auszubildenden und zwar fachliche Kompetenz, persönliche Kompetenzen wie Fleiß und Disziplin sowie soziale Kompetenz wie Teamfähigkeit.
Frederike Oldfield (r.) informiert Luisa Waltke über die Ausbildung zur Kosmetikerin.
Jasmin Barakat (l.) erklärt den Jugendlichen, was sie von Auszubildenden erwartet.
F Herwig Henke: "Es geht darum, Hauptschüler und Ausbildungsbetriebe zusammenzuführen."
Benjamin (l.) bekommt von Jochen Sieben Tipps für seine Bewerbungsunterlagen.
Für die 44 Schülerinnen und Schüler der zwei neunten Klassen war die Teilnahme am Info-Abend eine Pflichtveranstaltung. "Wir sind als Schule auf ihre Bereitschaft angewiesen", dankte Rektor Herwig Henke den Betrieben. Es gehe darum, "Schüler und Ausbildungsbetriebe zusammenzuführen, damit man sich ein Bild voneinander machen kann". 21 Ausbildungsbetriebe vom Friseur, Fleischwerk, Blumenbinderei, Zimmerei, Kosmetikschule, Stadtverwaltung bis zur Polizei waren vor Ort vertreten und informierten über Ausbildungsmöglichkeiten, Anforderungen und Berufschancen.
Für Jasmin Barakat, Leiterin des Friseurbetriebs "Schnittstelle", ist es wichtiger, dass der/die Auszubildende gepflegt ausschaut als ein gutes Abschlusszeugnis vorlegen zu können. Es gehe schließlich darum, eine Dienstleistung zu verkaufen.
Bernd Meier von der Stadtverwaltung Bückeburg informierte über die Ausbildung "Verwaltungsangestellte/r" Kommunalverwaltung. Voraussetzung ist allerdings die Mittlere Reife. "Ich motiviere die Schüler mit Hauptschulabschluss, ein Jahr bis zur Mittleren Reife anzuhängen – das zahlt sich schnell aus", ist Meier überzeugt. Iris Wilkening vom städtischen Hort am Unterwallweg gab Auskunft über die Ausbildung zum "Sozialassistent/in". Auch für diese Ausbildung ist die Mittlere Reife erforderlich. Erwartet werden, so Iris Wilkening, Kontaktfreudigkeit, Deutschkenntnisse, ein ordentliches Auftreten und soziale Kompetenz.
Bei Frederike Oldfield von der Kosmetikschule Schaumburg an der Hinüberstraße erfuhren die jungen Damen, dass sie sich dort in zwei Jahren zur staatlich geprüften Kosmetikerin ausbilden lassen und zusätzlich den Realschulabschluss erwerben können. Ein Schwerpunkt der Ausbildung, so Oldfield im Gespräch, liege auf der Fachpraxis. Dazu gehören auch Hand- und Fußpflege, Massagen und kosmetische Behandlungen.
Jochen Sieben von der Gärtnerei Engel und Engelke berichtete von 64 Bewerbungen im vergangenen Jahr. Drei Auszubildende seien eingestellt worden, von denen heute noch zwei da sind. Er empfahl, eine "ordentliche und ehrliche Bewerbung" abzugeben.
Herwig Henke berichtete von einem erstmalig eingesetzten "PS-Pro-Verfahren", mit dessen Hilfe man Persönlichkeitsstärken und Veranlagungen bei den Schülern festgestellt habe. Die Ergebnisse des Testverfahrens sollen gezielt bei der Suche nach Praktika-Stellen eingesetzt werden. Henke dankte abschließend der Sozialpädagogin Michaela Röhrich, die "95 Prozent" der Arbeit zur Vorbereitung des Info-Abends geleistet habe. Foto: hb/m