POLLHAGEN (wtz). Eher seltene Ehrungen standen in diesem Jahr im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Pollhagen. Verleihungen von silbernen Ehrenzeichen des Niedersächsischen Landesfeuerwehrverbandes finden derzeit landauf, landab statt. Eher selten ist es jedoch, dass die Auszeichnungen weiblichen Mitgliedern übereicht werden.
Kerstin Hoppe (li.) und Tanja Matthäus sind seit 25 Jahren aktiv in der Feuerwehr dabei.
In Pollhagen durften sich Tanja Matthäus und Kerstin Hoppe über diese Ehrungen freuen. "Beide", so Ortsbrandmeister Frank Pietsch, "sind aus der Jugendarbeit der Feuerwehr Poll-
hagen nicht wegzudenken. Sie haben die Jugendfeuerwehr und die Gründung der Kinderfeuerwehr entscheidend mit gestaltet." Während Tanja Matthäus lange Jahre als Jugendwartin fungierte, leitet Kerstin Hoppe die Kinderfeuerwehr seit ihrer Gründung im März 2006. "Auf diese Weise", so Pietsch weiter, "haben beide immer für reichlich Nachwuchs in der Jugendabteilung und in der aktiven Wehr gesorgt."
Die derzeit 33 aktiven Mitglieder mussten im vergangenen Jahr zu 19 Einsätzen ausrücken. Brandsicherheitswachen und Hilfeleistungen waren Schwerpunkte des Einsatzgeschehens. Mit einem "mulmigen Gefühl im Magen" rückte die Wehr zu einem Verkehrsunfall aus, bei dem das Fahrzeug und der Fahrer persönlich bekannt waren. Der schwere Lastwagen war in den Graben gerutscht und sein Fahrer im zerstörten Führerhaus eingeklemmt. Er konnte befreit und mit nicht allzu schweren Verletzungen dem Rettungsdienst übergeben werden.
Spektakulär war ein Zimmerbrand im alten Forsthaus, der wahrscheinlich durch brennende Kerzen ausgelöst worden war. In dem alten Gebäude nutzte das Feuer die Zwischendecken und Verkleidungen, um sich dort auszubreiten. Wertvolle Hilfe war den eingesetzten Kräften beim Erkunden der Brandnester eine Wärmebildkamera, die von der Feuerwehr Sachsenhagen angefordert worden war. Aus den Reihen der aktiven Mitglieder wurden Melanie Kohlmeier zur Feuerwehrfrau sowie Jannik Bade und Alexander Stumpf zu Feuerwehrmännern befördert. Mit Blick auf die im vergangenen Jahr auf 229 Personen gesunkene Mitgliederzahl sieht Ortsbrandmeister Frank Pietsch noch Potential in der Mitgliederwerbung. "Bei mehr als 300 Häusern und ungefähr 450 Haushalten in Pollhagen, wohnt derzeit höchstens in jedem zweiten Haus ein Mitglied der Feuerwehr", so Pietsch. Er forderte die Mitglieder auf, gerade mit Blick auf die gute Jugendarbeit in der Feuerwehr, weitere Förderer oder Aktive für die Wehr zu gewinnen. Foto: wtz