1. 70 Jahre im Bund der Ehe

    Der Weltkrieg trennt zunächst die junge Liebe

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    BAD EILSEN (mk). Helene und Wilhelm Keil feierten letzten Mittwoch das Fest der Gnadenhochzeit. Am 27. Januar 1940 gingen die Keils den Bund der Ehe ein. Kennengelernt hatten sie sich bereits einige Jahre zuvor auf einer Hochzeitsfeier von Verwandten. Die "Gnadenbraut" war eigentlich als Tischdame eines anderen Gastes vorgesehen. Da sie ihren Tischpartner aber ebenso uninteressant fand wie Wilhelm Keil seine Tischdame, nahmen beide bald ihren ersten Kontakt auf. Es sollte der Ursprung eines langen Ehelebens werden.

    Es begann im Januar 1940 zunächst in den Wirren des 2. Weltkriegs. "Wir waren viel voneinander getrennt", erinnert sich Wilhelm Keil. Während ihr Mann im Krieg war, arbeitete Frau Keil als Kindermädchen. 1945 folgte für die junge Familie, mit den Söhnen Manfred und Helmut und der Tochter Sigrun, die Vertreibung und damit verbundene Flucht aus ihrer Heimat in Niederschlesien. So kamen sie nach Hespe. Wilhelm Keil erinnert sich auch noch an die ersten Tage in der Flüchtlingsunterkunft, dem Saal im Hesper Krug. Die Keils rappelten sich recht schnell wieder auf. Anfang der Fünfziger bauten die Keils ihr Haus in Hespe. Dort war es das erste Eigentumshaus von Flüchtlingen aus Schlesien. Dennoch war es keine leichte Zeit für die Familie. Während der Familienvater mehrere Tätigkeiten zum Broterwerb ausübte, umsorgte Helene Keil hingebungsvoll ihre Kinder, sowie den großen Garten. Obwohl sie damit reichlich beschäftigt war, ging sie stets auch ihrem Hobby, dem Singen, nach. Trotz aller Probleme, der sich Familie Keil stellen musste, war das Ehepaar stets zufrieden. Auch Tochter Sigrun spricht sehr lobend über die Genügsamkeit ihrer Eltern.

    Seit September 2008 lebt Helene Keil im Seniorenheim Haus Frija, in Bad Eilsen. Dort feiert sie am 5. Februar auch Ihren bereits 90. Geburtstag. Tochter Sigrun sorgt dafür, dass sich das Ehepaar regelmäßig sehen kann. Frau Keil ist, trotz der nun räumlichen Trennung von ihrem Mann, mit ihrer jetzigen Lebenssituation sehr zufrieden und singt auch noch immer sehr gern. Foto. privat

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