AHNSEN (hb/m). Eine gute Nachricht für die 450 Mitglieder des TSV Ahnsen, insbesondere für die 150 Fußballer: Nachbar und Kläger Volker Bödeker erhebt gegen die Lage des Sportplatzes keine Einwendungen mehr. Für die Fußballsparte des TSV Ahnsen gibt es bei der Nutzung des Sportplatzes zukünftig einige Auflagen zu beachten.
Zweimal hatten Kläger Volker Bödeker und die beklagte Gemeinde Ahnsen an einem vom Verwaltungsgericht Hannover angeregten Mediationsverfahren teilgenommen. Im Pressegespräch informierten die Anwälte Friedbert Wittum (Anwalt des Klägers) und Oliver Keller (Anwalt der Beklagten) über die Ergebnisse des Einigungsverfahrens.
So wird die Ballfanganlage zwischen dem Sportplatz und dem Grundstück der Bödekers durchgängig auf fünf Meter erhöht und auf die volle Länge des Grundstücks erweitert. Die Trainingszeiten der Jugendmannschaften werden auf die Wochentage Montag bis Freitag in der Zeit von 17 bis 20 Uhr beschränkt. Die Trainingszeiten der Herren-Mannschaften werden auf die Wochentage Dienstag und Donnerstag zwischen 19 bis 22 Uhr beschränkt. Die Zeiten der Punktspiele werden dem Nachbarn mitgeteilt. Einig waren sich die Beteiligten, das "wilde Bolzen" auf dem Sportplatz zu unterbinden.
Erledigt hat sich mit einem Vergleich auch das Verfahren vor dem Landgericht über die "Lärmemissionen im Zusammenhang mit der Vermietung des Dorfgemeinschaftshauses". Die Gemeinde weist die Mieter des Dorfgemeinschaftshauses zukünftig schriftlich und mündlich auf die einzuhaltenden Grenzen der Nutzung hin. So dürfen die Grenzwerte der TA-Lärm nur noch bei einer geringen festgesetzten Anzahl pro Jahr überschritten werden. Ansonsten dürfen die für die Zeit nach 22 Uhr geltenden Grenzwerte nicht überschritten werden. Der Zigarettenautomat, bislang vor dem Haus von Volker Bödeker aufgestellt, wird auf die andere Seite des Parkplatzes versetzt.
Durch die Vereinbarung hat sich das Verwaltungsverfahren beim Landkreis Schaumburg ebenfalls erledigt. Dabei ging es um die weitere Nutzung des Sportplatzes. "Herr Bödeker wird gegen die Lage des Sportplatzes keine Einwendungen erheben", sagte Rechtsanwalt Wittum und lobte Dieter Gutzeit und Jürgen Schmökel vom TSV Ahnsen, die "ebenfalls konstruktiv zum Vergleich beigetragen und ihn mitgetragen haben". Die Kosten für die beiden gerichtlichen Verfahren sollen gegeneinander aufgehoben werden.
Jürgen Schmökel zeigte sich froh über die Einigung. Es sei Zeit gewesen, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen. Ein Klageverfahren wäre langwierig gewesen. "So hat der Verein Rechtssicherheit", meinte Schmökel. "Keine Sieger und keine Besiegten – beide Seiten müssten damit leben können", kommentierte Bürgermeister Heinz Grabbe den Vergleich. Foto: hb/m