AUETAL-REHREN (tt). Sie verteilten liebenswürdige Komplimente, konnten aber auch herzerfrischend makaber sein und mit witzigen Wortspielereien aus dem reichhaltigen Repertoire deutschsprachiger Kabarettisten wie Georg Kreisler und Bodo Wartke das Publikum unterhalten. Der Kulturverein Auetal war gut beraten, die Aula der Grundschule auszuwählen, damit knapp 90 Besucher Platz fanden. Die trauten dann ihren Ohren nicht, was da zu hören war, nachdem die beiden "PiekBuBen" Lutz Göhmann (Klavier und Gesang) und Stefan Bohrer (Gesang) nach ihren Schattenspielen in das Scheinwerferlicht der Bühne traten. Makabere, surrealistische, tief schwarze Texte aus der Feder von Georg Kreisler, der ja bekanntermaßen für seinen schwarzen Humor und Lieder "zum Fürchten" bekannt ist, brachten auch die Kulturfreunde aus dem Auetal aus dem Gleichgewicht. Dem Einen gingen die seltsamen Liebeslieder ein bisschen zu weit, Andere fanden sie mehr als amüsant und bogen sich vor Lachen. In den witzigen Wortspielereien der Musikkabarettisten konnten sich offensichtlich einige Paare wiedererkennen. "Doppelter Wortwert" ist das erste Programm des Duos aus Hess. Oldendorf, das aus ihrer Liebe zur Musik zusammenfand und nun die "Bühnen der Welt" erobern will. Sie nahmen einige an sich grausige Erlebnisse und übertrieben maßlos, so dass sie ihre Schrecken verloren und grotesk wurden. Nach den "Ehegatten-Morden" und "Rentnervergiften" im Park, gab es aber auch klare Worte zur Nation: "Wir bauen die Mauer wieder auf, aber nicht mittendrin sondern außen herum". Sie ließen kein Thema außen vor. Bei den "PiekBuBen" wurden aus Menschen mit Migrationshintergrund Menschen mit Zuwanderungserfahrung und zu Tränen gerührt hörte sich die Geschichte von der Triangel an: "Die Violinen weinen, die Cellos und Bässe ergrimmen. Die Flöten jubeln, das Glockenspiel lacht - Ein Triangel kann man nicht mal stimmen". Aber auch Wladimir vom Hermesversand ließ die Herzen der Damen höher schlagen und was eine "Schilddrüsenunterfunktion" anstellen kann, wurde von den "PiekBuBen" mitfühlend vorgetragen. Am Ende des zweistündigen Programms war bei den Besuchern kein Auge trocken und es gab reichlich Beifall von den knapp 90 Besuchern. Wie zu hören war, arbeitet das Duo inzwischen an einem neuen Programm. Sie sollten dann aber mehr Zugaben als diesmal einplanen. Foto: tt
Die "PiekBuBen" Lutz Göhmann (li.) und Stefan Bohrer mit klaren Worten zur deutschen Nation.
Die Besucher hatten sich köstlich amüsiert und verlangten nach Zugaben.