LANDKREIS (al). Mit einem Empfang und einem kleinen Querschnitt der Arbeit in den Gruppen hat der Förderverein der Kreisjugendfeuerwehr Schaumburg im Lauenauer "Sägewerk" sein 15-jähriges Bestehen gefeiert. Die 1995 vom damaligen Kreisbrandmeister Wilfried Sprick initiierte Organisation unterstützt durch Beitrags- und Sponsorengelder Aktivitäten des Brandbekämpfernachwuchses, wenn die öffentliche Hand nicht oder nicht ausreichend Hilfe leisten kann.
Sprick hatte mit acht weiteren Feuerwehrverantwortlichen den Förderverein gegründet. Den Vorsitz musste er allerdings bereits zwei Jahre später krankheitsbedingt abgeben. Seither steht Harald Löffler an der Spitze, der jedoch den Ehrentag nicht selbst miterleben konnte. Ihn vertrat Frank Lohmann.
Wie Pressesprecher Daniel Jakschik in einem Vortrag erläuterte, sollte mit dem Förderverein "eine Art Lobby" geschaffen werden. Heute profitieren von der Einrichtung mehr als 2000 Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und 18 Jahren in 92 Jugendwehren und 42 Kindergruppen. Die Kreis-Jugendfeuerwehr Schaumburg ist damit eine der der größten in Niedersachsen. Der Förderverein zählt momentan rund 150 Personen.
Die Werbung neuer Mitglieder dürfte nicht schwer fallen, befand Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote. Mit der intensiven Nachwuchsbetreuung könne später die erforderliche Personalstärke bei den erwachsenen Aktiven sichergestellt werden.
Grote sah die feuerwehrinterne Jugendarbeit auch aus einem anderen Grund als notwendig an: In Zeiten von Jugendkriminalität, Drogenkonsum und vergeblicher Suche nach Ausbildungsplätzen werde hier eine wichtige Orientierungshilfe gegeben. Ausdrücklich trat der Kreisbrandmeister für die Kindergruppen ein: "Noch in diesem Jahr wollen wir die 50 knacken", gab er sich optimistisch. Anfangs seien Initiativen dieser Art noch belächelt worden: "Das Lächeln hat schon lange nachgelassen."
Die stellvertretende Landrätin Helma Hartmann-Grolm lobte die Kreisjugendfeuerwehr: "Sie hat das richtige Rezept für junge Leute." Und sie würdigte die Bedeutung des Fördervereins: Er leiste wichtige Unterstützung, wenn jungen Leuten Sozialkompetenz und Teamfähigkeit vermittelt würde.
Was sie im Übrigen "ganz toll" fand, hatten die Jugendwehren aus Soldorf, Pollhagen, rodenberg und Apelern sowie die Kindergruppe Lauenau in Szene gesetzt. Mit einem Theaterstück, Sketchen und Liedern heimsten sie begeisterten Beifall ein. Die Soldorfer zum Beispiel gefielen mit schauspielerischem Talent; die jungen Lauenauer "Feuerteufelchen" mit ihrem gleichnamigen Lied. Da schlugen für einen Moment sogar richtige Flammen auf der Bühne.
Für die kommenden fünf Jahre haben sich Kreisjugendfeuerwehr und Förderverein eine Menge vorgenommen. "Flächendeckend" sollen in Schaumburg Kindergruppen oder ortsübergreifende Gemeinschaften entstehen. Ein wichtiges Augenmerk werde außerdem auf die Einbindung junger Leute mit Migrationshintergrund sowie auf die weitere Qualifikation der Betreuer gelegt, betonte Lohmann und konnte sich dabei der Zustimmung seiner Zuhörer sicher sein: Die Gäste aus Feuerwehr, Politik und dem Sponsorenkreis nickten zustimmend. Foto: al