1. Zukunft des Germania-Maisingens ist noch lange nicht gesichert

    Männergesangverein kämpft mit Problemen / Erhebliche Nachwuchssorgen

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    BECKEDORF. In diesem Jahr wird das Maisingen des Männergesangvereins (MGV) "Germania" Beckedorf zum 38. Mal und damit voraussichtlich zum letzten Mal über die Bühne gehen. Diese Aussage machte Friedhelm Schirmer, langjähriger 1. Vorsitzender des Beckedorfer Chores. Seine Begründung vor der Jahreshauptversammlung des Chores im Dorfgemeinschaftshaus: "Viele Helfer sind ins Alter gekommen und können die Anstrengungen nicht mehr bewältigen. Für einzelne ist der Arbeitsanfall zu groß." Schirmers Schlussfolgerung: "Wenn sich diesmal nicht genügend Helfer melden, wird es wohl das letzte Mal sein."

    Es ist nicht nur der Verlust der stets gut besuchten Veranstaltung im Schulwald, die den Vorsitzenden betrübt. Sollte das Singen demnächst ausfallen, dann, so weiß Schirmer, "verliert der MGV eine sichere Einnahme." Diese half stets, die Kosten des Vereins abzudecken.

    Vorher hatte sich Schirmer darüber beklagt, dass immer weniger Mitglieder bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Schirmer wörtlich zu den 21 Anwesenden: "Ich kann es nicht mehr hören, wenn jemand zu mir sagt: ‚Ich habe keine Zeit‘ oder ‚Ich bin zu alt.‘"

    58 Sänger gehören dem MGV an, drei weniger als vor zwölf Monaten. In diesem Zeitraum hatte der Chor zwei Todesfälle zu betrauern. Das "leidige Thema Nachwuchs" (Schirmer) beschäftigte auch diesmal wieder die Versammlung. Neueintritte sind fast nicht zu verzeichnen, auch junge Sänger bleiben dem Chor fern. Schirmers Fazit: "Wir wären ja schon froh, wenn die kämen, die im Rentenalter sind." Und weiter: "Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, werden wir uns wohl bald nur noch zum Klönen treffen."

    32mal trafen sich die Sänger im letzten Jahr um zu üben, 32mal waren sie bei öffentlichen Veranstaltungen dabei. Nur einmal fehlten Jörg Pinnau und Rudi Fuchs. Als Belohnung für die Treue zum Chor gab es aus der Hand des Vorsitzenden für jeden eine Mettwurst von beachtlicher Länge. Friedhelm Schirmer selbst war bei jedem Termin anwesend.

    Neunmal werden die Sänger in diesem Jahr Kurgäste in der Rheuma-Klinik in Bad Nenndorf unterhalten. Aus Anlass des 115-jährigen Bestehens des Chores wird es am 4. September einen Kommers geben, zu dem befreundete Vereine eingeladen werden.

    Die Wahlen zum Vorstand gestalteten sich in Teilen recht schwierig. Einstimmig wurde Friedhelm Schirmer als Vorsitzender bestätigt. Sein Vorschlag, Alfred Natzel in Abwesenheit zum stellvertretenden Vorsitzenden zu wählen, stieß auf heftigen, lautstarken Widerspruch. Gerhard Metzner hatte auf einen erneute Kandidatur verzichtet. Eine deutliche Mehrheit wünschte sich jemanden auf diesem Posten, der aktiv am Vereinsleben teilnimmt. Sechs Mitglieder lehnten ein Kandidatur für das Stellvertreteramt ab, erst Fritz Jahnke erklärte sich zur Kandidatur gegen Natzel bereit und wurde bei einer Gegenstimme gewählt. Natzel hatte lediglich drei Ja-Stimmen erhalten. Probleme mit der Stellenbesetzung gab es ebenfalls beim Amt des Liedervaters. Norbert Kuchler hatte sein Amt im Vorfeld niedergelegt. Hier fand sich kein Kandidat, so dass sich Friedhelm Schirmer bereit erklärte, den Posten kommissarisch zu übernehmen. Wiederwahl hieß es für Schriftführer Christian Kaschel, dessen Stellvertreter Kurt Sommerhoff, den 1. Kassierer Günter Eberhardt und dessen Stellvertreter Alfred Natzel. Fritz Sommerhoff stand nach 25-jähriger Tätigkeit im Vorstand als Notenwart nicht mehr zur Verfügung und wurde mit großem Dank und einem üppig gefüllten Präsentkorb verabschiedet. Günter Eberhardt wird das Amt mit ausüben. Der bisherige Pressewart Günter Heinrich stellte sein Amt ebenfalls zur Verfügung. Christian Kaschel erklärte sich bereit, diese Tätigkeit zusätzlich zu übernehmen. Foto: privat

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