1. Familienhebammen bieten langfristige Unterstützung

    Geburtshelferinnen stehen Familien bei Bedarf bis zu einem Jahr zur Seite

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    LANDKREIS (bb). Seit rund einem Jahr sind im Landkreis Schaumburg drei Familienhebammen tätig, die Mutter und Kind in einem Umfang zur Seite stehen, der weit über die übliche Tätigkeit einer Hebamme hinaus geht. Bis zur Dauer von zwölf Monaten können die Familienhebammen Säugling und Eltern begleiten und umfassend unterstützen.

    Normalerweise sucht eine Hebamme Familien nach der Geburt des Kindes noch etwa acht Wochen auf, um Hilfestellung bei den verschiedensten Problemen zu geben. Die Hebammen Anke Hillmann, Brigitte Hillen und Kirsten Dornbusch haben eine Zusatzausbildung abgeschlossen und können so im Landkreis als Familienhebammen tätig sein. In dieser Funktion leisten sie die "herkömmliche Hebammenbetreuung", geben jedoch auch darüber hinausgehende Unterstützung.

    "Ein Vertrauensverhältnis ist da, es ist ja ganz selbstverständlich, dass die Hebamme kommt", erklärte Heidemarie Hanauske, Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt Schaumburg. So sei es eine naheliegende Lösung, dass die Familienhebammen auch bei schwierigeren Situationen Unterstützung leisten. Mit ihrer Zusatzausbildung haben sie ein Rüstzeug erworben, um etwa bei Teenager-Schwangerschaften, finanziellen Problemen oder Gewalterfahrungen der Mutter wirksame Hilfen bieten zu können.

    Rund ein Jahr nachdem die Familienhebammen ihre Tätigkeit in Schaumburg aufgenommen haben, zogen Hanauske und Rolf May vom Jugendamt des Landkreises im Pressegespräch eine erste Bilanz. Das Modell habe die Erwartungen voll erfüllt, betonten beide. Die Familienhebammen sind freiberuflich auf Honorarbasis für die AWO tätig, der Landkreis finanziert das Projekt. Sie beraten die Eltern auf Feldern wie der altersgerechten Ernährung und Pflege der Babys, leisten eine soziale Betreuung, helfen bei Bedarf bei der Bewältigung des Alltags. Sie sind in ein Netzwerk unterschiedlicher Institutionen eingebunden, so dass sie Kontakte zu Stellen vermitteln können, die weitergehende Unterstützung gewähren. In ihrer Tätigkeit als Familienhebammen für die AWO betreuten sie seit 2008 29 Familien, dazu üben sie weiterhin ihre "normale" Hebammentätigkeit aus.

    Die Arbeit der Familienhebammen fügt sich in das Konzept des Landkreises "Frühe Hilfen", das für Eltern und Kindern ein umfassendes Angebot zur Unterstützung bereithält. So werden die Familien auch nicht allein gelassen, nachdem die Phase der Besuche der Familienhebamme endet, wenn das Kind etwa ein Jahr alt ist. Andere Stellen können ihnen jetzt bei Bedarf zur Seite stehen. Foto: bb

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