1. Rodenberger holt wieder Gold

    Rolf Depping gewinnt bei hochkarätigem Modellwettbewerb in England

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    RODENBERG (pd). Das Können des Modellbauers Rolf Depping hat erneut bei einer Fachjury in London seine Anerkennung gefunden. Für den maßstabgerechten Nachbau eines Verbrennungsmotors "Motoguzzi" ist der Bastler mit einer Goldmedaille belohnt worden. Bereits zum fünften Mal in Folge wurde eine Arbeit des versierten Modellbauers mit einem Pokal, einer Urkunde oder einer Belobigung gekrönt. Die besondere Herausforderung findet der pensionierte Kfz.- Meister vor allem in der Präzision seiner Modelle. Der Bau von Motoren in Kleinformat beschäftigt Depping seit 1994. Mittlerweile gilt er in Fachkreisen als Kenner. Er hat im Laufe vieler Jahre seine Fachkenntnisse weiter ausgebaut und seine Werkstatt hinter dem Haus mit zum Teil selbst gebauten Maschinen und speziellen Werkzeugen bestückt. Alles, um die kleinen beeindruckenden Verbrennungsmotoren perfekt herstellen zu können. Auf dem Ausstellungsgelände im "Sandown Park Racecourse" in London war Depping einer von hunderten von Modellbauern, die ihre Arbeiten einem großen Publikum präsentierten. "In der Hauptsache sind bei dieser Veranstaltung alle Arten von Dampfmaschinen, Flugzeug- oder Schiffsmodelle zu sehen. Die Verbrennungsmotoren mit Benzinantrieb nehmen da schon eine gewisse Sonderstellung ein", so Depping. Per Paket hatte er das Modell eines "Motoguzzi"- Motors vorab der Jury zur Bewertung zugeschickt. In einem von ihm gebauten Karton, damit das gute Stück unversehrt auf der Insel ankommt.

    Die besondere Vorliebe für Motoren, die in den 20er und 30er Jahren die Motorsportszene in Europa beherrscht haben, gab ihm die Inspiration zum Nachbau des "Motorguzzi"- Modells. Bei der Messe 2007 war ein Motor der Marke "Husqvarna" aus der Depping- Werkstatt mit einer Silbermedaille belohnt worden, jetzt stellte sich der Hobby-Bauer mit dem chromblitzenden "Motoguzzi"- Werkstück dem Juryurteil. Und wurde nicht nur mit einer Goldmedaille ausgezeichnet, sondern erhielt auch zum dritten mal einen Sonderpreis, die "Edgar- Westbury- Trophy".

    Im Original ist der Motor von Firmengründer Carlo Guzzi 1925 aus Reklamegründen als Rennmotor konstruiert und gebaut worden und hat in der Folgezeit in der 250er-Klasse die Rennsportszene beherrscht. "Motoren aus dieser Zeitspanne faszinieren mich vor allem", erklärt Depping. Das Nachbauen ist die eine Seite seines Hobbys. Die zweite ist nicht weniger zeitaufwendig und spannend: Die Recherche. Denn Unterlagen oder sogar Konstruktionspläne der Motoren, die in Deppings Werkstatt im Maßstab 1:2,27 oder 1:2,5 entstehen, sind kaum noch vorhanden. Es gibt Vereine für Leute, die sich für "Veteranenfahrzeuge" interessieren, Nachfahren von Ingenieuren, die an der Entwicklung von Verbrennungsmotoren mitgewirkt haben oder auch Archive, die hilfreich sein können.

    Depping plant den Nachbau eines "NSU Bullus", benannt nach dem Rennfahrer Tom Bullus, der Motorräder mit dieser Maschine in den 30er Jahren zu vielen Erfolgen geführt hat. Doch bis dieser Motor blitz-blank poliert an einem Wettbewerb teilnehmen kann, werden noch viele Monate vergehen. Der Nachbau des "Motoguzzi"- Modells hat mehr als ein Jahr gedauert, verrät der 82-Jährige am Ende des Gespräches. Foto: pd

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