1. Gemeinsam Standort nach vorne bringen

    Staatsbad und Stadt Bad Nenndorf unterzeichnen zwei Kooperationsverträge

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    BAD NENNDORF (pd). Gleich zwei Verträge besiegeln mit Beginn des neuen Jahres ganz offiziell den Ausbau der gemeinsamen Ausrichtung von Staatsbad und Stadt Bad Nenndorf. Zum einen kümmert sich das Staatsbad ab sofort um alle Quellen im Kurpark. Zum zweiten sprechen die Partner beim Heilbäderverband jetzt mit einer Stimme.

    Von der Notwendigkeit der gemeinsamen Ausrichtung überzeugt sind der stellvertretende Bürgermeister Werner Tatge (v.li.), Stadtdirektor Bernd Reese, Staatsbad-Geschäftsführer Peer Kraatz, der technische Leiter Axel Littmann und Qualitätsmanager Ralph Dörsch.

    Schon bei der Inbetriebnahme des neuen Trinkbrunnens im Haus Kassel ist die enge Zusammenarbeit deutlich gemacht worden. Das Antragsverfahren für den Schwefelbrunnen war weitgehend von Axel Littmann, Technischer Leiter des Staatsbades, betreut worden. Das Staatsbad betreut und bewirtschaftet zukünftig die Quellen im Kurpark, die durch die Teilkommunalisierung der Stadt zugefallen sind. "Hier macht das Wort von der Synergie einen Sinn", so Staatsbad-Geschäftsführer Peer Kraatz. Bislang war sein Unternehmen für die sechs eigenen Quellen zuständig, jetzt kommen drei weitere hinzu. Zukünftig werden das Qualitätsmanagement und die technische Betreuung in einer Hand liegen. Für das Qualitätsmanagement zeichnet Ralph Dörsch vom Staatsbad verantwortlich.

    Alles werde in enger Absprache mit der Stadt geregelt, so der Stadtdirektor Bernd Reese. Es sei sinnvoll, die Arbeit von einer Stelle erledigen zu lassen. Das Qualitätsmanagement für die Heilquellen stelle hohe Anforderungen, der Kooperationsvertrag mache jetzt eine sinnvolle Nutzung von vorhandenem "Know How" möglich. "Wir haben im Hause gar nicht die Experten für dieses komplexe Thema", räumt Reese ein. Jetzt müsse der Vertrag "gelebt" und von guter Zusammenarbeit geprägt werden. Von politischer Seite habe es eine breite Zustimmung für diese Partnerschaft gegeben.

    Es gebe ein "gemeinsames Ansinnen", führt der Verwaltungschef weiter aus. Als ein Beispiel für eine gemeinsame Außendarstellung nennt er das neue Hinweisschilder an der A 2. Der Hinweis auf die drei ortsgebundenen Heilmittel Moor, Sole und Schwefel sei als deutliches Herausstellungsmerkmal für die Stadt Bad Nenndorf zu sehen. Die Interessen von Stadt und Staatsbad seien eng miteinander verbunden und dies müsse bei der Werbung für Bad Nenndorf am eng umworbenen Gesundheits- und Wellnessmarkt auch so dargestellt werden.

    Die zweite Nachricht über eine verstärkte Zusammenarbeit bezieht sich auf die Mitgliedschaft im Heilbäderverband. Seit dem 1. Januar sprechen Staatsbad und Stadt dort mit einer Stimme als "gemeinsames Mitglied". Das Staatsbad hat seine eigene Mitgliedschaft dort aufgekündigt. Bislang war Bad Nenndorf der einzige Kurort in dieser Interessenvertretung gewesen, der zwei Mitgliedschaften vorweisen konnte. Beide Partner zahlen jetzt den gemeinsamen Beitrag und sparen so jeweils 2500 Euro.

    Neuigkeiten gibt es auch in Bezug auf das laufende Prädikatisierungsverfahren, das Bad Nenndorf den Status "Kurort" sichert. Seit drei Jahren lauft das aufwendige Verfahren, das von Ralph Dörsch begleitet wird. Kraatz zeigt sich zuversichtlich, vor allem vor dem Hintergrund der in den nächsten Monaten geplanten Sanierungs- und Umbaumaßnahmen am Außenbecken der Landgrafentherme. Auch der Umbau von Klinik und Badehaus und die neu regelte Quellenbewirtschaftung würden mit zur "Abrundung des Paketes" führen, so der Staatsbad-Geschäftsführer. Reese dagegen will noch nicht zu früh frohlocken: "Nicht bevor wir die Urkunde tatsächlich in der Hand halten". In diesem Frühjahr werde eine Delegation des Heilbäderverbandes nach Bad Nenndorf reisen, um sich für die Bewertung ein eigenes Bild vor Ort zu machen. Der Gesundheitsmarkt habe sich stark verändert und daher sei es auch notwendig, trotz angespannter Haushaltslage weiter in den Ort zu investieren. Sanierungen ohne Fördermittel seien nicht mehr machbar. Während die Pläne für den Umbau der Kurhausstraße demnächst präsentiert werden sollen, stehe die Sanierung des Schlösschens für 2011 in Aussicht. Der stellvertretende Bürgermeister Werner Tatge lobte die jetzt per Vertrag beschlossenen Kooperationen. "Jahrelang wurde der Ort von oben diktiert. Aber nur gemeinsam kommen wir voran". Foto:pd

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