LANDKREIS (bb). Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier hat die beiden Diplom-Ingenieure Manfred Röver und Volker Wehmeyer erneut zu ehrenamtlichen Beauftragten der Bau- und Kunstdenkmalpflege bestellt. Schöttelndreier und Bauamtsleiter Fritz Klebe hielten fest, dass die beiden in den vergangenen Jahren in ihren Posten hervorragende Arbeit geleistet hätten.
"Es hat längst ein Bewusstseinswandel eingesetzt", berichtete Volker Wehmeyer mit Blick auf seine Tätigkeit im Bereich der Denkmalpflege. Früher hätten viele Bürger die Einstellung vertreten: "Hoffentlich wird mein Gebäude nicht unter Denkmalschutz gestellt." Mit Denkmalpflege hätten sie vor allem die Furcht vor teuren Auflagen verbunden. Heute habe sich bei den meisten Besitzern von historischen Bauten jedoch längst die Einsicht durchgesetzt, dass man Eigentümer von etwas Wertvollem und Erhaltenswerten sei.
Seit 2001 sind Wehmeyer und Manfred Röver ehrenamtlich für den Landkreis Schaumburg als Beauftragte für Bau- und Kunstdenkmalpflege tätig. In dieser Funktion beraten sie Besitzer von Baudenkmalen, unterstützen die Maßnahmen der Behörden, Informieren die Öffentlichkeit über die Denkmalpflege und sind an Aktivitäten zur Erfassung, Erforschung und Erhaltung von Baudenkmälern beteiligt. Landrat Schöttelndreier und Bauamtsleiter Klebe betonten, dass diese Zusammenarbeit in dieser Zeit zu sehr guten Ergebnissen geführt habe. Auch den beiden Beauftragten für Bau-Denkmalpflege sei es zu verdanken, dass in Schaumburg hohe Fördersummen für viele verschiedene Projekte in diesem Bereich eingeworben wurden. "Wir sind im Vergleich mit anderen Regionen hier sehr gut aufgestellt", hob Schöttelndreier hervor. Die Investitionen für die Bau- und Kunstdenkmalpflege würden den Handwerksbetrieben in der Region Aufträge verschaffen. Hinzu komme die Steigerung der Attraktivität des Landkreises und die Förderung der Identifikation der Bürger mit ihrer Heimat.
Fritz Klebe erklärte, dass Wehmeyer und Röver oftmals aktiv direkt an die Eigentümer von entsprechenden Gebäuden herantreten würden. Dies sei eine ganz wichtige Unterstützung für die zuständigen Behörden. Häufig sei die Hemmschwelle für viele Bürger niedriger, die Verbindung zu den beiden Ehrenamtlichen zu suchen. Die Koordination der verschiedenen Stellen, die für die Förderung von Projekten zuständig sind, ist kompliziert. Deshalb sei es wichtig, dass in den vergangenen Jahren ein gut funktionierendes Netzwerk entstanden sei, waren sich alle Beteiligten einig. Immerhin können für eine Maßnahme neben dem Eigenanteil des Besitzers und Mitteln der Kommunen auch Gelder von Land, Bund oder aus EU-Töpfen fließen.
Mit großem Fachwissen und viel Einsatz hätten die beiden ehrenamtlichen Beauftragten dazu beigetragen, das Verständnis für die Belange der Denkmalpflege zu erhöhen und die Qualität der Sanierungsmaßnahmen zu erhöhen, so Schöttelndreier und Klebe. So wurden Röver und Wehmeyer für weitere vier Jahre in ihre Posten bestellt. Die beiden wiesen darauf hin, dass es sich für Besitzer von Baudenkmälern lohne, die Zusammenarbeit mit ihnen und den zuständigen Mitarbeitern bei den Behörden zu suchen. Man bemühe sich darum, gemeinsam praktikable Lösungen zu finden. Oftmals erweise sich, dass eine denkmalgerechte Maßnahme auch nicht teurer sei, als eine ohnehin anstehende Sanierung, die keine Rücksicht auf die historische Bedeutung des Gebäudes nimmt.Foto: bb