1. "Möglich, dass nicht alle Wünsche der Feuerwehr erfüllt werden können"

    Samtgemeindebürgermeister Busche: 670.000 Euro weniger im Haushalt / Rede bei Generalversammlung

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    LÜDERSFELD. Auf die Ortswehren der Freiwilligen Feuerwehr in der Samtgemeinde Lindhorst kommen möglicherweise karge Zeiten zu. Auf der gut besuchten Generalversammlung der Ortsfeuerwehr Lüdersfeld im Gasthaus Zum dicken Heinrich erklärte Samtgemeindebürgermeister Gerhard Busche, dass auf die Kommune ein "dramatisches Finanzproblem" zukomme.

    Nach seiner Aussage werden der Samtgemeinde im kommenden Jahr 670.000 Euro im Haushalt fehlen. Dies sind nach seinen Worten weit über zwanzig Prozent der gesamten, der Samtgemeinde zur Verfügung stehenden Finanzmasse. Der Grund: Wegen der herrschenden Finanz- und Wirtschaftskrise wird die Kommune im nächsten Jahr diesen immensen Betrag aus Mitteln des Finanzausgleichs weniger erhalten. Nach Busches Worten ist noch völlig unklar, wie ein Ausgleich des Haushalts erfolgen soll. In Frage käme möglicherweise das Streichen von Subventionen. Peile man eine höhere Neuverschuldung an, habe dies zur Folge, dass das Darlehen getilgt werden müsste. Busches Fazit: Alle Bereiche im Haushalt - dazu gehört auch der Brandschutz - müssen dazu beitragen, das Minus erträglich zu halten. Für die Feuerwehr könnte dies bedeuten, so der Bürgermeister, "dass nicht Wünsche erfüllt werden können."

    Zusammen seit 125 Jahren Mitglied in der Feuerwehr: Siegfried Hirschhausen (v. li.), Heinrich Siebürger und Oliver Gorray.

    In seinem Rechenschaftsbericht hatte der Lüdersfelder Ortsbrandmeister Thomas Schwabe vorher darauf hingewiesen, dass die fast vierzig Jahre alte Tragkraftspritze der Ortswehr ihren Geist aufgebe und nicht mehr einsatzbereit sei. "Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden", formulierte der Ortsbrandmeister. Ob die Samtgemeinde in der Lage ist, dem Wunsch der Brandbekämpfer nachzukommen, ließ Busche offen.

    Im letzten Jahr leisteten die Lüdersfelder Blauröcke 51 Dienste ab und rückten zu fünf Einsätzen aus. Viermal wurden Brände gelöscht, einmal eine Ölspur abgestreut. Siebenmal nahm die Ortswehr an Übungen teil und beteiligte sich fünfmal an Wettbewerben. Siegfried Hirschhausen unterstützte die beiden Feuerwehrkreisbereitschaften als Kradmelder. Gleich fünf der 28 aktiven Feuerwehrleute besuchten Ausbildungslehrgänge. Die neun Atemschutzgeräteträger absolvierten die erforderlichen Übungen auf der Atemschutzstrecke.

    Voraussichtlich im neuen Jahr wird die Ortswehr eine Kinderfeuerwehr gründen. Bereits seit September hat die Wehr alle zwei Wochen freitags einen Schnupperdienst für Kinder eingerichtet. Tobias Schäfer, Heidrun Schierson sowie Sarah und Nunzia Heine kümmern sich um die Jungen und Mädchen.

    In ihren Ämtern wurden einstimmig bestätigt Oliver Gorray als Sicherheitsbeauftragter, Uwe Schildmeier als Atemschutzbeauftragter, Ditmar Heine als Gerätewart, Marko Eberding als sein Stellvertreter sowie Günter Kasulke als Schriftwart, Horst Heine als Kassenwart und Olaf Lehmkuhl als Zeugwart. Torben Hitzemann wurde zum Feuerwehrmann, Benjamin Heine zum Hauptlöschmeister befördert. Mit einem Bierseidel und einer Urkunde wurde Sven Hitzemann als langjähriges förderndes Mitglied geehrt. Mit den entsprechenden Feuerwehrehrenzeichen wurden Oliver Gorray, Siegfried Hischhausen und Heinrich Siebürger vom stellvertretenden Gemeindebrandmeister Wilfried Schröder ausgezeichnet. Gorray gehört der Wehr als aktives Mitglied seit 25 Jahren, Hirschhausen seit 40 Jahren an. Heinrich Siebürger trat der Feuerwehr vor 60 Jahren bei. Zum Schluss der Versammlung klapperte das fördernde Mitglied Andreas Topp mit der Schirmmütze des Ortsbrandmeisters die Stuhlreihen ab und sammelte fleißig Geldscheine und Münzen ein. Im letzten Jahr waren auf diese Weise 332 Euro zusammen gekommen. Diesmal hoffte Topp auf noch mehr. Dreiviertel der Summe sollen der noch zu gründenden Kinderfeuerwehr als Startkapital zur Verfügung gestellt werden. Der Rest ist für die Jugendfeuerwehr vorgesehen. Foto: privat

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