RINTELN (ste). Für die Zeit vom 26. Mai bis 23. Juni des nächsten Jahres sucht die ÖAG Krasniza wieder Gasteltern für Kinder aus dem durch die Tschernobyl-Katastrophe in Mitleidenschaft gezogenen Gebiet in Weißrussland. Über die Erfahrungen und Erlebnisse mit Kindern aus Krasniza berichtet Elsbeth Wehr, eine Gastmutter vom vorigen Jahr:
Elsbeth Wehr und "ihre" beiden Jungs Vlad und Slava aus dem Dorf Krasniza in Weißrussland.
"Durch einen Zeitungsartikel erfuhr ich von der Suche nach Gasteltern für Kinder aus der von Tschernobyl verseuchten Region Krasniza. Bei einem Vorbereitungstreffen der Gasteltern wurden wir von Frau Mumme und Herrn Schütte sehr gut informiert und bekamen eine Liste mit wichtigen Redewendungen in deutscher und russischer (Aus)sprache. Gut gerüstet schrieb ich unseren beiden Kindern Vlad und Slava einen Brief mit Fotos von uns. Dann war es endlich soweit: aufgeregt konnte ich die beiden Jungen in die Arme nehmen. Die Sachen waren im Nu ausgepackt. Es waren fast nur Gastgeschenke. Gut geschlafen und nach einem Grießbrei-Frühstück startete das tägliche Programm. Die Kinder wurden von Frau Mumme wochentags von 9.30 bis 12.30 Uhr, öfter sogar bis abends, super beschäftigt und betreut. Zusammen genossen wir die verbleibende Zeit. Ein Highlight war das liebevoll zubereitete Frühstück mit Gasteltern im Gemeindehaus Krankenhagen jeden Dienstag. Zu Hause lief das Programm, wie ich es noch von meinen eigenen Kindern kannte. Kuchen backen, Wasserschlacht, Wanderungen mit Hund, spielen und musizieren. Sogar das Gießen der Blumenkübel übernahmen die Beiden gern. Zum Abendritual gehörten Waschen, Zähneputzen, mit Händen, Füßen und Lachen über den Tag reden und ein Gebet sprechen.
Und nach ein paar Tagen, als die beiden mich beim Gute-Nacht-Sagen immer wieder drückten, wusste ich, das Eis war gebrochen und ganz viel Vertrauen gewachsen. Das ist ein ganz schönes Gefühl und nächstes Jahr bin ich wieder dabei und meine beiden hoffentlich auch."
Gerne dabei wären auch Geschwister von krebskranken Kindern aus der Region Gomel. Diese Kinder finden kaum Zuwendung in der eigenen Familie, da die Mütter oft viele Wochen mit den krebskranken Kindern im Krankenhaus verbringen müssen. Diese Jungen und Mädchen würden sich riesig über eine Einladung freuen und einen Erholungsaufenthalt in unserer Region verbringen.
Interessierte Familien melden sich bitte bei Helmut Schütte (Telefon 05751/3422) oder Hiltraud Mumme (Telefon 05751/957121).
Foto: privat