STADTHAGEN (mr). Trotz eines leichten Rückgangs im "Stammgeschäft" der Volkshochschule (VHS) Schaumburg fiel das Gesamtergebnis besser aus als geplant. Der Beirat der VHS nahm dies erfreut zur Kenntnis, allerdings nicht, ohne nach den Gründen für die rückläufigen Teilnehmerzahlen in den Bereichen "Zweiter Bildungsweg", Sozial- und Naturwissenschaften sowie Sprachen zu fragen.
Klaus Heimann (li.) und Werner Vehling (re.) würdigen die 35-jährige Tätigkeit von Jörg Landmann als Arbeitsstellenleiter im Auetal.
Die Teilnehmerzahlen seien auch in anderen VHS rückläufig, erklärte die Direktorin Undine Rosenwald-Metz. Der Bereich "Zweiter Bildungsweg" sei schon immer ein Zuschussgeschäft gewesen, fügte Klaus Heimann, Vertreter des Landkreises, hinzu. Nach wie vor bleibe die VHS beispielsweise im Bereich Sprachen die entscheidende Anlaufstelle, führte Rosenwald-Metz weiter aus. Jedoch sei sicherlich die Wirtschaftskrise auch ein Grund dafür, dass die Angebote der VHS, das "Stammgeschäft", verhaltener in Anspruch genommen würden. Deshalb sei es sinnvoll, zum einen die Entwicklung abzuwarten, ergänzte Klaus Heimann. Zum anderen gelte es, neue Aufgabenfelder zu erschließen, zum Beispiel im Bereich der Jugend und der Senioren.
Dank der breiten Angebotspalette, sowohl im Bereich der Weiterbildung als auch bei den Kooperationsprojekten, "stehen wir noch ganz gut da", fasste Rosenwald-Metz zusammen.
Das Defizit der VHS fiel um gut 100 000 Euro geringer aus als geplant und beläuft sich für das Wirtschaftsjahr 2007/2008 inklusive des Rumpfwirtschaftsjahres 2008, also vom 1. August 2007 bis zum 31. Dezember 2008, auf rund 792 000 Euro.
Das niedriger ausgefallene Defizit sei vor allem auf die Qualifizierungsmaßnahmen zurückzuführen, die die VHS in Zusammenarbeit unter anderem mit dem Jobcenter durchführe, erläuterte Heimann. Dort habe sich die Zahl auf der Einnahmenseite abweichend vom Plan fast um das Doppelte auf rund 1,3 Millionen Euro erhöht.
In 2010 werde die gute Zusammenarbeit mit dem Jobcenter fortgesetzt, gab Heimann bekannt. Gleichzeitig sei ein weiterer Rückgang der Teilnehmerentgelte zu berücksichtigen. Die VHS sorge unter anderem durch Kooperationen mit anderen VHS, restriktiver Honorargestaltung und nur den notwendigsten Betriebsanschaffungen für eine sparsame Ausgabenpolitik, während sie dabei gleichzeitig ihrem Anspruch, den Bürgern ein inhaltliches und methodisches Bildungsprogramm bieten zu können, auch 2010 gerecht werden möchte.
Ein Mann, der als Arbeitsstellenleiter im Auetal 35 Jahre lang die breite Angebotspalette der VHS kommuniziert hatte, ist von Heimann und Werner Vehling, Vorsitzender des Beirats, noch einmal verabschiedet worden: Jörg Landmann bleibt der VHS zukünftig "nur noch" als Mitglied im Beirat erhalten. Gemeinsam mit den übrigen Vertretern sprach er sich für den Wirtschaftsplan 2010 der VHS aus. Foto: mr