RINTELN (km). Zur zweiten Weihnachtsfeier der Senioren-Union konnte Dieter Edler jetzt fast 50 Gäste willkommen heißten - doppelt so viele im vergangenen Jahr. Als "Special-Guest" begrüßte der Vorsitzende neben dem Stadtverbandsvorsitzenden Veit Rauch und dem Kreisvorsitzenden Klaus-Dieter Drewes Rintelns Ehrenbürgermeister Friedrich-Wilhelm Hoppe.
Hoppe hatte seine "Quetschkommode" mitgebracht und spielte einige Weihnachtslieder auf, um die passende Stimmung für seinen folgenden Vortrag zu verbreiten. Darin ging es dann um "Weihnachten im Wandel der Zeit", wobei besonders die Nachkriegszeit im Blickpunkt stand, an deren weihnachtliche Besonderheiten sich noch viele der Anwesenden gut erinnern konnte.
Friedrich-Wilhelm Hoppe berichtete darüber, wie sich die Einwohnerzahl in Rinteln innerhalb von nur wenigen Jahren von fünf- auf zehntausend erhöht habe. Der Grund: In Vlotho gab es wegen einer defekten Brücke einen Flüchtlings-"Rückstau", so dass Abertausende Menschen aus den Ostgebieten unversehens statt im Ruhrgebiet an der Weser eine neue Heimat fanden.
Was indessen viele Zuhörer überraschte, war der nachgerade unglaubliche Kinderreichtum: Allein in der Brennerstraße, erinnerte sich Hoppe, habe es damals rund 250 Kinder gegeben - die fast alle mit seiner Dampfmaschine gespielt hätten, die er zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte. Auch sei es nicht ungewöhnlich gewesen, dass alle Kinder auf dem gleichen Drahtesel das Fahrrad-Fahren gelernt hätten.
Besonders kurios war Hoppes Reminiszenz an den Ablauf der Weihnachtstage: Selbst da es zu der Zeit nicht viel gegeben habe, sei der Heilige Abend bei den Hoppes praktisch ausgefallen - weil noch am gleichen Tag die ersten Nachbarn angekommen seien, um in dem Textilgeschäft der Familie an der Brennerstraße ihre Geschenke umzutauschen. So konnte die Bescherung bei den Hoppes halt erst am ersten Weihnachtstag statt finden. Foto: km