BAD EILSEN (hb/m). Alle Jahre wieder findet in der Adventszeit im Kursaal das beliebte Benefizkonzert zugunsten "Den Kindern von Tschernobyl" mit dem Blasorchester Bückeburger Jäger und dem Gemischten Chor Eilsen statt. Bürgermeisterin Christel Bergmann dankte sowohl den Organisatoren als auch den Musikern und Chormitgliedern für ihr Engagement und hofft, "dass auch im nächsten Jahr Gastkinder für vier Wochen hier empfangen werden können." Die Eilser Arbeitsgemeinschaft "Den Kindern von Tschernobyl" der evangelischen Kirchengemeinde Bad Eilsen beschäftigt sich seit 1993 mit den Folgen der nuklearen Katastrophe im Atomkraftwerk Tschernobyl vor über 23 Jahren für die Menschen in Weißrussland. Ihr Sprecher Ingmar Everding wies darauf hin, dass die Rate der Krebserkrankungen unaufhörlich ansteigt, nur 20 Prozent der neugeborenen Kinder gesund auf die Welt kommen und die Verstrahlung des Bodens stetig zunimmt.
Der Arbeitskreis hat auch in 2009 wieder zwölf Kinder aus dem Patendorf Swonez für vier Wochen im Mai/Juni zur Erholung in Gastfamilien aufnehmen können. Im Sommer ist eine Delegation nach Swonez gereist. In der Schule habe man, so Everding, die von der Tschernobyl-Hilfe finanzierte neue Heizung bewundern können. Man habe vor Ort entschieden, die Sanierung der Schulküche mit Spendengeldern zu fördern. "Sie können sich nicht vorstellen, unter welchen katastrophalen hygienischen Bedingungen die Kinder dort täglich essen", berichtete Everding.
Für über 30 krebskranke Kinder konnten Paten gefunden werden. In dem neuen Projekt "Ausbildungsförderung" möchte der Arbeitskreis Schüler mit guten Leistungen ein Studium durch ein Darlehen ermöglichen. "Unsere Projekte stehen und fallen mit der Bereitschaft von Menschen, sich für die gute Sache einzusetzen." Die Tschernobyl-Hilfe der evangelischen Kirchengemeinde Bad Eilsen sucht dringend neue engagierte Mitarbeiter. Insbesondere werden Gasteltern gesucht, die zwei Kinder im alter von etwa 8 bis 13 Jahren vom 26. Mai bis zum 23. Juni bei sich aufnehmen.
"Die Tschernobyl-Kinder brauchen unsere Hilfe – wir brauchen ihr Geld", sagte Dirk Hasse vom Blasorchester Bückeburger Jäger, der das Programm moderierte. Die Jäger spielten unter der Leitung von Heiko Deterding nicht nur weihnachtliche Melodien, sondern besonders im ersten Teil volkstümlich-konzertante Blasmusik.Viel Applaus gab es für Michael Tillmann bei seinem Xylophon-Solo in "Wilhelm Tell". Der Gemischte Chor Eilsen unter der Leitung von Ulrike Köhler stimmte mit bekannten Weihnachtsliedern wie "Maria durch ein‘ Dornwald ging" und "Freut euch ihr Hirten" auf die Weihnachtszeit ein. Zum Abschluss des Konzertes wurde bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem Blasorchester Bückeburger Jäger "Stille Nacht, Heilige Nacht" und "O du fröhliche" gesungen.
Durch das Benefizkonzert konnten rund 2.100 Euro eingenommen werden. "Die Hilfe zur Selbsthilfe muss vor Ort weitergehen", sagte Fritz Winkelhake, der telefonisch (05722 / 4513) weitere Auskünfte zur Arbeit des Arbeitskreises geben kann. Das Spendenkonto der Tschernobyl-Hilfe bei der Sparkasse Schaumburg (BLZ: 255 514 80) hat die Nummer 341 847 655. Foto: hb/m