1. Bittere Heimniederlage verdirbt Hannover 96 das Weihnachtsfest

    Mit dem 2:3 gegen Bochum rutschen die "Roten" in den Abstiegskampf

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    HANNOVER (bb). Bei sibirischen Temperaturen sprach im Heimspiel gegen Bochum eine Halbzeit lang alles für einen Sieg der 96er. Im zweiten Durchgang schenkte die Mannschaft die Partie jedoch geradezu her, letztlich verdient drehten die Gäste aus dem Ruhrgebiet die Begegnung zum 2:3. Auf die Hannoveraner wartet jetzt ein ungemütlicher Rückrundenauftakt, das Team ist im Abstiegskampf angekommen.

    In der 86. Minute legte sich der Bochumer Christian Fuchs den Ball in Tornähe für den Freistoß zurecht. Schon in den beiden Partien zuvor hatte der Außenverteidiger für sein Team per Freistoß eingenetzt. Und so schoss er den Ball auch in der AWD-Arena unerreichbar für den 96-Torwart Florian Fromlowitz in den Winkel. Der Kunstschuss setzte den Schlusspunkt unter eine katastrophale zweite Halbzeit für Hannover 96. Nach der 2:3-Niederlage finden sich die 96er jetzt im Abstiegskampf wieder.

    Dabei hatte die Partie so verheißungsvoll begonnen. Erstmals seit ihrer Verletzungspause liefen die Stürmer Jan Schlaudraff und Mike Hanke von Beginn an auf und ersetzten den gesperrten Didier Ya Konan und den angeschlagenen Jiri Stajner. Obwohl weit von seiner Bestform entfernt, bewies der spritzige Schlaudraff, dass er der 96-Offensive einen Qualitätsschub geben kann. Schon nach sechs Minuten wurde Schlaudraff von Arnold Bruggink in Szene gesetzt, ließ einen Gegenspieler aussteigen und traf zum 1:0 für die Gastgeber. Fortan hatten die 96er mehr vom Spiel, auch wenn auf dem gefrorenen Boden bei weitem nicht alles rund lief. In der 33. Minute setzte sich dann Steven Cherundolo stark auf dem rechten Flügel durch, legte den Ball zurück auf Schlaudraff, der diesen zu seinem zweiten Treffer ins Netz spitzelte. 96 sah jetzt wie der sichere Sieger aus, die Bochumer kamen in der Hälfte der Hannoveraner kaum konstruktiv zum Zuge, während die "Roten" einige Chancen ausließen, die Führung zu erhöhen. Gerade der spurtstarke Schlaudraff machte den Bochumern immer wieder Probleme.

    Bochums Trainer Heiko Herrlich bewies mit seinen Wechseln in der Halbzeit ein glückliches Händchen. Der neu gekommene Paul Freier leitete die Wende mit dem 1:2 Anschlusstreffer in der 51. Minute ein. Von diesem Moment an nahm die Partie eine völlig andere Richtung. Die Bochumer begannen jetzt viel besser zu kombinieren, während die Hannoveraner in eine erschreckende Passivität verfielen. Schon drei Minuten später traf Joel Epallé zum 2:2 und entriss 96 damit endgültig die Spielkontrolle. Die Hannoveraner bekamen auf die quirligen Freier und Epallé kaum noch Zugriff, so dass diese weiterhin Chancen erarbeiteten. Bei 96 ging dagegen nach vorn fast gar nichts mehr. Jetzt rächten sich die zuvor nicht genutzten Möglichkeiten. Der perfekt getretene Freistoß von Fuchs machte die bittere Pleite für 96 perfekt.

    Die Bochumer wittern Morgenluft und sind bis auf einen Punkt an Hannover herangerückt. Ebenso hat sich der VfB Stuttgart gefangen und wird sich bald aus dem Tabellenkeller befreien. Die Roten verbringen so auf Rang 14 sehr ungemütliche Weihnachten. Im neuen Jahr stehen zwei Heimspiele gegen die Berliner Hertha und gegen Nürnberg an, zwei Mannschaften aus der Abstiegszone. Dann gilt es für die 96er durchzustarten. Problematisch ist dabei, dass Trainer Andreas Bergmann in der ersten Begegnung auf Innenverteidiger Karim Haggui und Mittelfeldspieler Constant Djakpa verzichten muss, beide treten mit ihren Nationalteams im Afrika-Cup an. Außerdem wird Hanno Balitsch wegen seiner Gelbsperre nicht auflaufen.

    Hoffnung machte das Comeback von Jan Schlaudraff. Bleibt er von Verletzungen verschont, wird er für Hannover eine sehr wichtige Rolle spielen. Es wird jedoch ebenso darauf ankommen, in der Defensive wieder zu Stabilität, um sich aus den Abstiegssog zu befreien. Foto: bb

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