1. Gemeinde erhöht Kindergartengebühr

    50 Prozent der Kostendeckung ist unumgänglich / Empfehlung für den Rat

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    AUETAL (tt). Die Mitglieder des Jugend- und Sozialausschusses der Gemeinde Auetal beschlossen mehrheitlich eine Erhöhung der Kindergartengebühren ab 1. Januar 2010, vorbehaltlich der Entscheidung im Rat der Gemeinde. Während die Ausschuss-Mitglieder eine Erhöhung für unumgänglich halten, wurde im Kindergartenbeirat diese Entscheidung kontrovers diskutiert. "Das ist normal, denn im Kindergartenbeirat sitzen auch Mütter, die selbst Gebührenzahler sind", so Auetals Bürgermeister Thomas Priemer im Jugend- und Sozialausschuss. Nur knapp 50 000 Euro mehr fließen in die Gemeindekasse. "Mit der moderaten Erhöhung erzielen wir gerade eine Kostendeckung von 50 Prozent und die, so wurde es im Rat einmal beschlossen, muss sein", so Priemer weiter. Seit 2002 sei die Gebühr nicht erhöht worden, aber die steigenden Personalkosten durch neue Tarifverträge und der Mehraufwand für die Erzieherinnen durch vielfältige Betreuungsprogramme, wie die Sprachförderung und die Integration in die Grundschulfähigkeit, machten eine Erhöhung unumgänglich. "Man darf die Erhöhung nicht mit den fünf Prozent Personalkostenerhöhung begründen, sondern mit der gestiegenen Qualität in den Kindergärten. Da werden den Kindern und Eltern Möglichkeiten geboten, die auch gerecht entlohnt werden müssen", so Ausschuss-Mitglied Rüdiger Teich (SPD). "Außerdem darf man nicht vergessen, dass die freien Plätze bei den Einnahmen fehlen. In Zukunft werden weniger Kinder die Einrichtungen nutzen und wir müssen mehr freie Plätze mitfinanzieren", gab Jürgen Menke (WGA) zu bedenken. Imke McGinty (SPD), regte eine Kostendeckung von 55 bis 60 Prozent an, damit Eltern eine langfristige Planungssicherheit für die nächsten fünf bis sechs Jahre haben. Beate Schürmann, Leiterin der Kindertagesstätte Rolfshagen sah die Grenze des Machbaren bei einer Kostendeckung von 50 Prozent. "Bei noch höheren Kosten könnten sich Eltern entscheiden, ihre Kinder zu Hause zu behalten, die dann durch das Raster fallen und keine Chancengleichheit in Sachen Bildung hätten", gab Beate Schürmann zu bedenken.

    Der Bürgermeister rechnet damit, in zwei Jahren wieder über eine Erhöhung zu diskutieren, weil die Entwicklung der Energie- und Personalkosten nicht abzusehen ist. "Hier wird in dem Bereich Kinderbetreuung in den nächsten Jahren viel passieren", so Priemer.

    Mit drei Ja-Stimmen und der Enthaltung von Imke McGinty stimmte der Ausschuss der geplanten Erhöhung zu. Die CDU war in der Ausschusssitzung nicht vertreten, doch wie zu hören war, wird sie einer geplanten Erhöhung wohl zustimmen. Für die Kindergartengruppen sind folgende neue Gebühren vorgeschlagen: Für eine vierstündige Betreuung müssen Eltern 105 Euro zahlen, 130 Euro für fünf Stunden, 155 Euro für sechs Stunden und 230 Euro für die neunstündige Betreuung. Die Krippenplätze könnten ab dem 1. Januar 2010 für vier Stunden 140 Euro kosten, 175 Euro für fünf Stunden und 210 Euro für sechs Stunden. Eine positive Veränderung ist aber auch geplant. An maximal drei Tagen in der Woche ist künftig eine Zubuchung auf bis zu neun Stunden möglich. Allerdings nur, wenn das Kind bereits vormittags angemeldet ist. Die Anmeldung der Zubuchung von Stunden muss schriftlich erfolgen und für mindestens einen Monat laufen. Eine Änderung kann nur monatsweise erfolgen. Die Gebühr beträgt im Monat 20 Euro pro zugebuchtem Tag. "Damit sind Mütter flexibel, die auch mal nachmittags arbeiten müssen", so Beate Schürmann zu der neuen Regelung. Foto: tt

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an