1. Die Sanierung der Stiftsmauer schreitet voran

    Enge Zusammenarbeit ermöglicht Erhalt des bedeutenden Bauwerkes

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    OBERNKIRCHEN (bb). Die Arbeiten zur Sicherung der Umfassungsmauer des Stiftes Obernkirchen sind angelaufen. Bis mindestens in den Herbst des Jahres 2010 wird es dauern, bis das imposante Baudenkmal auf einer Länge von 90 Metern entlang der "Beeker Straße" saniert und ausgebessert ist. Die Kosten von rund 320 000 Euro für das Projekt brachten Stift und Klosterkammer, die Stadt und der Landkreis sowie Land und Bund gemeinsam auf, hinzu kamen EU-Fördermittel.

    Die Sanierung der Stiftsmauer ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stift und Klosterkammer, Stadt, Landkreis und dem Landesamt für Denkmalpflege, unterstützt durch Bundes- und EU-Fördermittel. Die Vertreter der beteiligten Institutionen freuen sich, dass die Arbeiten zügig voranschreiten.

    Im ersten Bauabschnitt wird die Mauer im unteren Bereich verfugt, fehlende Steine werden ersetzt.

    Zunächst wird die Basis in Schuss gebracht, ehe sie durch eine höhere Erdaufschüttung endgültig stabilisiert wird.

    OB16BB68d: Den Abschluss der Arbeiten bildet die Sanierung des oberen Mauerabschnitts.

    "Dies ist sowohl für den Landkreis als auch für die Stadt Obernkirchen eines der größten Projekte im Bereich Denkmalschutz der vergangenen Jahre", erklärte der Leiter des Bauamtes beim Landkreis Fritz Klebe. Die Stiftsmauer sei ein Bauwerk mit sehr hoher Bedeutung aus historischer Sicht und für den Denkmalschutz.

    Im Pressegespräch informierten die Vertreter der bei der Sanierung kooperierenden Partner über das Projekt. Insgesamt 323 000 Euro sind für die Sanierung der Mauer veranschlagt. Die nötigen Finanzmittel brachten eine ganze Reihe verschiedener Institutionen gemeinsam auf. Stift und Klosterkammer steuerten rund 36 000 Euro bei, der Landkreis Schaumburg 32 000 Euro, die Stadt Obernkirchen 16 000 Euro, das Land aus der Landeszuwendung Denkmalschutz 64 000 Euro. Hinzu kamen 100 000 Euro aus den "Zile" Fördermitteln der EU sowie noch einmal 75 000 an Bundesmitteln aus dem Sonderprogramm Denkmalschutz. Die Bewilligung der Sondermittel aus dem Bundesprogramm unterstreiche, dass die Stiftsmauer ein Objekt von außerordentlicher, ja nationaler Bedeutung sei, erklärte Joachim Gomolka vom Landesamt für Denkmalpflege.

    Äbtissin Susanne Wöbbeking erklärte, dass sie sich über den raschen Baufortschritt freue. Ein drohender Böschungsbruch und in dessen Folge das Herabstürzen der Mauer auf die Beeker Straße machten die Sanierung nötig. Der erste Abschnitt mit der Neuverfugung der Mauer und der Ersetzung von Steinen im unteren Abschnitt ist nahezu abgeschlossen. Es folgt der Bau einer Stützmauer entlang der Böschung. Sie erlaubt die Aufschüttung mit Erdreich entlang der Stiftsmauer auf ein deutlich höheres Niveau als heute. Durch diese Aufschüttung gewinnt die Stiftsmauer an Stabilität, Böschungsbruch und Abrutschen werden langfristig verhindert. Gleichzeitig wird die Straße saniert. Im letzten Schritt werden im oberen Mauerabschnitt die entstandenen Lücken geschlossen und weitere Ausbesserungen vorgenommen. Folge der Sanierung ist, dass die Beeker Straße aufgrund der Aufschüttung schmaler wird.

    Der Obernkirchener Bürgermeister Oliver Schäfer hielt fest, dass Stadt und Stift bei dem Projekt gut zusammengearbeitet hätten. Die Gespräche, auch die Diskussion über die möglichen Sanierungsvarianten, seien in großem Einverständnis geführt worden. Das Stift sei in Obernkirchen besonders verwurzelt. Die Stadt könne sich freuen, über ein solches Baudenkmal zu verfügen. Die Präsidentin der Klosterkammer Sigrid Maier-Knapp-Herbst bestätigte Schäfer, die Sanierung habe eine Gemeinschaft stiftende Wirkung. Sie trage dazu bei, das Herzstück des Ortes zu erhalten. Fritz Klebe fügte hinzu, dass in naher Zukunft bereits das nächste Projekt im Stift anstehe, das gemeinsam geschultert werden müsse. So gelte es, die Dächer zu sanieren. "Auch das geht nur, wenn alle Partner zusammenarbeiten", so Klebe. Foto: bb

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