STADTHAGEN (ih). Ein Vorbild nicht nur für alle Frauen in Führungspositionen zieht sich zurück: Eva Burdorf hat bereits im September beantragt, auf eine Wiederwahl ihrer Person als erste Kreisrätin zu verzichten. Aus persönlichen Gründen zieht sie sich zurück. Burdorf hat vor zwanzig Jahren ihre Stelle beim Landkreis Schaumburg angetreten. In einer kleinen Feierstunde nach der letzten Kreistagssitzung erinnerte Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier an die Anfänge. Eva Burdorf habe ihm ihren Ledermantel in die Hand gedrückt und gesagt: "Jetzt passen sie mal gut darauf auf". Ihren Arbeitseinsatz, die Ausdauer und ihre offene Art hätten die gemeinsame Arbeit geprägt. Vor allem ihr unerbittlicher Einsatz für ein Projekt habe manche Ausschusssitzung für alle anderen Beteiligten manchmal unerwartet in die Länge gezogen. Doch genau durch die Beharrlichkeit seien die besonders guten Ergebnisse zu erklären. Stichworte wie das Jobcenter, die Integrierten Gesamtschulen (IGS) und ganz aktuell der Pflegestützpunkt seien im Landkreis Schaumburg die von Eva Burdorf gewesen. Bei aller Sachlichkeit war es Heinz-Gerhard Schöttelndreier anzumerken, dass Eva Burdorf nicht nur eine Personalie war. Sehr gerührt bedankte sich Schöttelndreier für die enge und gute Zusammenarbeit. "Wir haben immer an einem Strang gezogen." Auch Eva Burdorf fiel der Abschied von den Kreistagsmitgliedern nicht leicht. Doch sie freue sich darauf, die Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was in den letzten 20 Jahren manchmal zu kurz gekommen sei. Die Familie und das Private. Die Entscheidung, sich beim Landkreis Schaumburg in recht jungen Jahren auf einen hohen Verwaltungsposten zu bewerben, sei genau die Richtige gewesen. "Das war die Chance schlechthin", sagte Burdorf zu ihrem Amt als allgemeinde Vertreterin des Oberkreisdirektors. Ab dem 1. Januar übernimmt Klaus Heimann das Amt des ersten Kreisrates. Mehr dazu lesen Sie im Innenteil auf Seite 3. Foto: ih
Geschafft: Nach einer bewegenden Ansprache überreicht Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier ein Präsent an eine seiner engsten Mitarbeiterinnen, die scheidende erste Kreisrätin Eva Burdorf.