LAUENAU (al). Das dritte Adventswochenende hat Lauenau einen Rekordbesucherandrang beschert. Nicht nur der Weihnachtsmarkt zog das Interesse auf sich. Die Ausstellung des Heimat- und Museumsvereins lockte zahlreiche Interessierte. In der Eishalle bildeten sich vor allem am Sonnabend zeitweilig lange Warteschlangen an der Kasse.
In der Tat gab es viele Gründe, dem Flecken einen Besuch abzustatten. Das jetzt 25. Marktgeschehen sollte mit "Plaza" und "Sägewerk" ein neues Ambiente erhalten, nachdem der letzte Standort auf dem Eishallen-Vorplatz nicht jedermanns Geschmack gewesen war. Nun zeigten sich zahlreiche Besucher freudig überrascht: Die Holzbuden im einheitlichen Look gruppierten sich zwischen Kesselhaus und Festhalle. Die weiteren Stände mit weißen Pavillons reihten sich entlang der Straße "Am Markt". Dort freuten sich die Kinder über eine kleine Eisenbahn, die ständig ihre Runden drehte. In den Abendstunden erstrahlte über dem Geschehen der Kesselhaus-Schornstein in leuchtenden Fraben.
Auch das "Sägewerk" beeindruckte. Im hinteren Teil war ein "Weihnachtswald" entstanden, den erste Besucher gleich mit der weitaus größeren Goslarer Attraktion vergleichen wollten. Ergänzt wurden die geschmückten Fichten durch einen weichen Schredderbelag, kleinen Ausstellungen, Glühweinbude und Sitzgelegenheiten. Die "Knutschbank" allerdings, die ein Küsschen unterm Mistelzweig erlaubte, blieb lange leer. Das änderte sich erst am Abend, als nach den Pohler Musikanten das Nettelreder Ensemble unter der Leitung von Patrick Brandt für fröhliche Stimmung sorgte: Drei Stunden lang drängelten sich die Menschen in der großen Halle. Und nach dem zweiten Tässchen Glühwein gab es dann auch schon öfters mal ein Bussi.
Eine Marktlücke haben der elfjährige Felix Ewald und sein neunjähriger Freund Hauke Schulz entdeckt. Die beiden tierlieben Jungs, die zu Hause jeweils selbst vierbeinige Familienangehörige wissen, wollten eigentlich nur dem Tierschutzverein Gutes tun und backten Hundekekse. Der Vorrat war in Windeseile ausverkauft – ebenso wie die Misteln, die sie zu kleinen Sträußen gebunden hatten. Da guckten andere Standbetreiber fast schon ein wenig neidisch. Allerdings stieß auch das Angebot an gebrauchten Kinderbüchern auf wachsendes Interesse – vor allem am nächsten Tag, als das Fröhliche Dutzend besonders kleine Besucher ins "Sägewerk" lockte und dabei Weihnachtsmann "Schorse" fast ein wenig die Schau stahl. Dabei hatte der Kinderfreund im roten Mantel diesmal sogar einen ganzen Bollerwagen voller Geschenke mitgebracht. Auch am Sonnabend wirkte für eine Dreiviertelstunde der "Weihnachtsmarkt" wie ausgestorben. Da drängte es vor allem die Familien zum Singspiel der örtlichen Musikschule Ziegler in die St. Lukas-Kirche.
Zufriedene Gesichter zeigten sich auch in den Ausstellungsräumen im Gebäude 2. An beiden Tagen informierten sich Hunderte von Besuchern über die Arbeiten der "Schaumburger Künstler" und der Patchwork-Gruppe "Flecken-Quilter". Etliche gingen in das angrenzende Atelier von Marina Brand und ins Kesselhaus zu Thomas Ritter und Eva-Susann Karsthof.
Die passende Ergänzung bot der Heimat- und Museumsverein in seinem Gesindehaus. In die Ausstellung "Weihnachten wie es früher war" kamen auffallend viele Gäste aus der Region Hannover. Und noch enger wurde es schon am Sonnabend in der Eishalle. Dort sorgten allein die angemeldeten Kindergeburtstagsfeiern für mehr als 250 junge Schlittschuhläufer. Foto: al