1. "Zukunftskonzept 2015" für Tourismus im Weserbergland mit Mehrheit beschlossen

    Tourismusverein soll "Serviceagentur" werden / 13 Prozent aller Erwerbstätigen leben vom Tourismus

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    WESERBERGLAND (ug). Auf der Jahreshauptversammlung des Tourismusvereins Weserbergland, der von den Landkreisen Schaumburg, Hameln-Pyrmont und Holzminden getragen wird, wurde das vor einem Jahr an das Europäische Tourismus-Institut GmbH in Auftrag gegebene "Zukunftskonzept für den Tourismus im Weserbergland 2015" vorgestellt. Es wurde von den Delegierten der Landkreise mit großem Beifall aufgenommen.

    Geschäftsführerin Petra Wegener (2. von rechts) mit den Mitgliedern des Vorstandes aus den drei Landkreisen

    Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack bei seinem Vortrag

    In seinem Vortrag nannte Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack einige interessante Daten über die Tourismusbranche. Diese zeigten, dass Fremdenverkehr und Tourismus ein ganz wichtiger Wirtschaftsfaktor für die drei Landkreise sind. Rund 33 600 Beschäftigte beziehen ihr Einkommen direkt oder indirekt aus der touristischen Nachfrage. Das entspricht einem Anteil von über 13 Prozent aller Erwerbstätiger. Mit einer Nettowertschöpfung von rund 860 Millionen Euro lag der Anteil der Tourismusbranche im Jahre 2008 am Gesamteinkommen bei knapp sieben Prozent.

    Diese imposanten Fakten, so der Professor, gelte es zu sichern und auszubauen. Das Weserbergland biete mit seiner schönen Landschaft, seiner Geschichte und seinen Bauwerken vielerlei Möglichkeiten zur Erholung und für Erlebnisse. Schwerpunktmäßig sollten der Weserbergland-Wanderweg und der Weser-Fernradweg, die im Übrigen mit relativ geringem Kostenaufwand zu betreiben seien, in den Mittelpunkt des regionalen Marketings gestellt werden. Über dieses "Volumengeschäft" hinaus sollte in der Region das Thema "Historische Städte" als potentielles Zukunftsthema intensiv behandelt werden.

    Insgesamt sei die Sicherung und Steigerung der Qualität von der Produktentwicklung bis zur Vermarktung das Wichtigste. Um auch künftig wettbewerbsfähig und konkurrenzfähig zu bleiben, schlug Prof. Quack die Umgestaltung des Tourismusvereins in eine "Serviceagentur" mit der Einführung von thematisch orientierten Arbeitsgemeinschaften vor.

    Die Vermarktung sollte weiterhin zentral erfolgen, während die Kommunen für die direkte Kontaktpflege zuständig seien. Dabei empfahl er einen Ausbau der mancherorts schon gut funktionierenden "interkommunalen Zusammenarbeit". Angesichts des erweiterten Aufgabenspektrums mit den angesagten Schwerpunktbildungen sei eine deutliche Erhöhung der Haushaltsmittel dringend geboten, stellte der Professor fest. Aus den Mitgliedsbeiträgen könnten allenfalls die Kosten des Betriebs der Geschäftsstelle finanziert werden. Die Produktkosten mit den Marketingmaßnahmen müssten zusätzlich erbracht werden. Das bisherige Budget in Höhe von 500 000 Euro müsste nach seiner Meinung auf etwa 1,25 Millionen Euro aufgestockt werden.

    In der anschließenden Diskussion und in der Abstimmung über das Zukunftskonzept sprach sich eine deutliche Mehrheit der Mitgliederversammlung für die vorgeschlagenen Maßnahmen und Handlungsempfehlungen aus.

    Die Finanzierung soll im ersten Quartal des kommenden Jahres besprochen werden, wobei die Unterstützung des Landes Niedersachsen weiterhin erwartet wird. Foto: privat

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