REGION (mk). Es dauert nur zehn Minuten, tut überhaupt nicht weh, kann dafür aber Leben retten. Gemeint ist eine Untersuchung im Herzzentrum in Bad Oeynhausen. "Sport mit Herz" heißt die Initiative, mit der Aktive vor Herzproblemen geschützt werden sollen. Da wollten auch die Sportler vom TuS Lohfeld-Hainholz dabei sein.
Trainer Uli Drees fuhr mit einigen seiner Schützlinge ins Herzzentrum, um sich untersuchen zu lassen. "Ein bisschen nervös ist man vorher natürlich schon. Man weiß ja nie, was genau ist", sagt Daniela Fliegner, die beim porta Möbel-Marathon am 30. Mai 2010 ihren ersten Marathon laufen will. Eigentlich wollte sie schon in diesem Jahr am Start sein. "Deshalb habe ich mich Anfang des Jahres schon einmal untersuchen lassen. Aber sicher ist sicher", erklärt die 23-jährige Portanerin, warum sie noch einmal ihre Herzfunktionen checken ließ. Auch Jens Nolting war beruhigt nach der Untersuchung. "Ich war gespannt auf das EKG.
So etwas hatte ich vorher noch nie gemacht. Jetzt kann ich ganz sicher sein, dass ich nix hab", freute sich der 37-Jährige, der ebenfalls für seinen ersten Marathon trainiert. "Unser Angebot richten sich vor allem auch an Läufer, die an Volksläufen oder am porta Möbel-Marathon teilnehmen", sagt Sportkardiologe Dr. Klaus-Peter Mellwig. Denn damit können aus seiner Sicht viele Risiken ausgeschlossen werden. Die Untersuchung selbst vergeht dabei wie im Flug. Gut zehn Minuten dauert die Aktion. Zunächst werden Größe und Gewicht des Sportlers festgestellt, dann wird die Krankheitsgeschichte der Familie abgefragt. "Außerdem höre ich bei den Sportlern die Herztöne ab und wir machen ein Ruhe-EKG, um zu schauen, ob es Unregelmäßigkeiten im Herz-Kreislauf- System gibt", erklärt Mellwig den Ablauf der Untersuchung. Bei den meisten Patienten gibt es nichts zu beanstanden. "Und wenn doch etwas ist, leiten wir sofort die weiteren Untersuchungen ein", erklärt der Oeynhauser Sportkardiologe. Denn viel zu oft kippen auch trainierte Sportler plötzlich tot um. "Aber wir wollen keine Angst verbreiten. Ganz im Gegenteil: Sport ist sehr gesund für Körper und Herz. Aber es ist zu empfehlen, sich vorher untersuchen zu lassen", sagt Mellwig. Denn wenn Menschen Herzprobleme haben, bekommen sie immer dann Probleme, wenn sie an ihre Belastungsgrenzen gehen.
Also beim Sport oder anderer großer körperlicher Arbeit. Auch die Lohfelder Läufer wollten sich deshalb absichern. "Ich würde das jedem Läufer empfehlen", sagt Trainer Uli Drees. Für ihn war es selbstverständlich, sich 2006 vor seinem ersten Marathon genau untersuchen zu lassen. "Denn ich habe einen Bekannten, der jeden Rose-Marathon mitgelaufen ist. Dann hat man bei der Untersuchung Herz-Probleme festgestellt. Marathon war viel zu gefährlich für ihn", hat Drees ein sehr gutes Beispiel parat, warum man vorsichtig mit der eigenen Gesundheit umgehen sollte.
Für Teilnehmer des porta Möbel-Marathons gibt es im Bad Oeynhauser Herzzentrum sogar einen Sonderpreis. "Das ist natürlich eine tolle Möglichkeit, sich untersuchen zu lassen", freut sich Marathon-Organisator Ullrich Beißner. So können die Sportler gleichzeitig etwas für Herz und Gewissen zu tun. Foto: privat