KOBBENSEN. Wer von Lindhorst kommend den Ortsteil Kobbensen der Gemeinde Heuerßen auf der Straße ansteuert, nimmt am Ortschild selten den Fuß vom Gas. Das haben Messungen ergeben, die jetzt von Seiten der Gemeindeverwaltung durchgeführt wurden. Die Ergebnisse stellte Bürgermeister Frank Stahlhut (SPD) auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderates im Dorfgemeinschaftshaus in Kobbensen vor - Ergebnisse, die ihn geradezu sprachlos machten.
Nahezu schnurgerade führt die Straße in den Ortsteil Kobbensen und verführt geradezu zum Schnellfahren.
Nach den Worten des Bürgermeisters haben Messungen ergeben, das 72 Prozent der Autofahrer 250 Meter hinter dem Ortsschild noch immer deutlich zu schnell sind. Die hier installierte Messeinrichtung habe gezeigt, dass selbst an dieser Stelle, also nicht unmittelbar hinter dem Ortsschild, während der Tag- und Nachtstunden permanent mit zu hoher Geschwindigkeit gefahren wird. Dabei wurden Spitzenwerte von weit über 100 km/h gemessen. Der Durchschnitt aller 7.647 Autos im Zeitraum vom 16. bis 20. November lag an der Messstation bei 70 bis 80 km/h. Richtung Lindhorst verließen den Ort im selben Zeitraum 7.985 Fahrzeuge. Deren Geschwindigkeit wurden jedoch nicht erfasst. Stahlhut vermutet, dass die einseitige Bebauung in diesem Straßenabschnitt die Autofahrer veranlasst, den Fuß nicht vom Gaspedal zu nehmen. "Die Fahrzeuglenker denken wohl, sie können deshalb mit hoher Geschwindigkeit in den Ort einfahren", sagte der Bürgermeister. Selbst an der rund 100 Meter entfernt liegenden Bushaltestelle sind die Autos nach seinen Worten noch mit 60 bis 70 Kilometer unterwegs.
Nach Ansicht des SPD-Politikers verfügt solch eine Messaktion über keinen erzieherischen Wert. Nur am zweiten Tag der Messungen reduzierten Verkehrsteilnehmer das Tempo ein wenig, danach wurde wieder wie gewohnt gerast. Die Gemeinde wird die ermittelten Zahlen jetzt der Polizei zur Verfügung stellen. Stahlhut geht davon aus, dass diese Messerergebnisse Konsequenzen nach sich ziehen werden.
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