LINDHORST. Kurzweil statt Langeweile, Vorfreude statt Ablehnung, hohe Teilnehmerzahlen statt Hoffen auf Teilnahme - das Konzept der evangelischen Kirchengemeinde Lindhorst zur Durchführung von Kindergottesdiensten ist ein Konzept der besonderen Art und wahrlich von Erfolg gekrönt. Im letzten Jahr kamen vor Weihnachten regelmäßig sechzig Kinder zwischen drei und elf Jahren zum Kindergottesdienst der Gemeinde, in diesem Jahr beteiligen sich nahezu siebzig Jungen und Mädchen. Was ist das Geheimnis dieses Erfolgs? Das Team, das den Kindergottesdienst in der Gemeinde plant und durchführt, besteht aus fünf Müttern, zwei Jugendlichen und Pastor Wilfried Vauth. Viermal im Jahr bietet das Team über einen Zeitraum von jeweils sechs Wochen den Gottesdienst für Kinder an und dies ist jedes Mal deutlich mehr als der bloße Besuch des Gotteshauses. Seit wenigen Wochen läuft sonntags die so genannte Weihnachtseinheit. Alle Kinder, die mit dabei sind, wirken Heiligabend beim Krippenspiel mit. Das Team produziert jedes Jahr dafür ein neues Manuskript, legt die Rollen fest und schreibt Dialoge für die Jungen und Mädchen, die eine Sprechrolle übernehmen wollen. Da kann es auch schon mal sein, dass gleich dreißig Engel beim Krippenspiel in der Kirche auftreten - dabei sein ist eben alles.
In der so genannten Herbsteinheit des Lindhorster Kindergottesdienst-Konzepts hieß es: Kindergottesdienst unterwegs. Die Gruppe besuchte mit ihren Betreuern den Sportplatz, den Schulhof. Auch dem Bauernhof Brunkhorst auf Eichhöfe wurde ein Besuch abgestattet. Der Weg war das Ziel, wie die Team-Mitglieder es formulieren, denn unterwegs gab es einen kleinen Gottesdienst, wurde den Jungen und Mädchen ausreichend Zeit zum Spielen eingeräumt und natürlich konnten sich alle bei einem kleinen Imbiss stärken. Das Konzept, nicht jeden Sonntag im Jahr einen Gottesdienst speziell für Kinder anzubieten, hat sich in der Lindhorster Kirchengemeinde seit über zehn Jahren hervorragend bewährt. Es reduziert die Arbeitsbelastung der ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und steigert die Vorfreude auf Seiten der jungen Teilnehmer. Thematisch bleiben die einzelnen Veranstaltungen immer im Kirchenjahr. Beim Zusammenkommen werden die Jungen und Mädchen nach einem Anfangskreis je nach Alter in zwei Gruppen aufgeteilt. Dann wird erzählt, gespielt oder gebastelt. Ein Schlusskreis steht am Ende. Die Resonanz ist beeindruckend. Die Gründe dafür sieht das Team in der von den einzelnen Mitgliedern geleisteten guten Arbeit. Vor allem aber auch in der Tatsache, dass die fünf Mütter durch Krabbelgruppe, Kindergarten oder Schule an den Familien dran sind. Viele Eltern sind bereit, sich integrieren zu lassen. Gottesdienste mit Kindern werden sehr gut besucht. Die Durchführung des Krippenspiels an Heiligabend wird auch in diesem Jahr sicherlich wieder ein bedeutsamer Moment in der Arbeit des Teams, aber auch im Erleben der jungen Teilnehmer sein. Möglicherweise für sie ein Grund mehr, der Frühjahrseinheit des Kindergottesdienstes im nächsten Jahr mit Vorfreude entgegen zu sehen. Für die Organisatoren ein schöner Lohn für ihre aufwändige Arbeit und ein Kapitel mehr der Erfolgsgeschichte des Kindergottesdienstes der evangelischen Kirchengemeinde Lindhorst. Foto: privat