1. "Finanzknauserer" wollen die SPD zum Sparen "zwingen"

    Wahlergebnisse liegen unter den Erwartungen / Ehrungen der Mitglieder

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    AUETAL (tt). Mit einem Rückgang von fast neun Prozent der Stimmen auf 31,5 Prozent verbuchte die Auetaler CDU das schlechteste Ergebnis in allen Kommunen des Landkreises bei der Europawahl im Juni dieses Jahres. Mit dieser gerade nicht erfreulichen Mitteilung begrüßte der Vorsitzende der Auetaler Christdemokraten, Friedrich Gärling, seine Parteifreunde zur Jahreshauptversammlung im Gasthaus "Zur Linde" in Rehren. "Erfreulich ist aber, dass unser früherer Kreisvorsitzende Burkhard Balz bereits bei seiner ersten Kandidatur den Einzug in das Europäische Parlament geschafft hat", so der Vorsitzende in seinem Jahresrückblick. Bescheiden fiel das Ergebnis für die CDU auch bei der Bundestagswahl aus. Die 27,8 Prozent Zweitstimmen und 33,7 Prozent Erststimmen bedeuten einen weiteren Rückgang von 2,2 Prozent gegenüber 2005. "Allerdings sehen wir nicht allein so schlecht aus, auch die SPD hat mit 35,4 Prozent bei den Zweitstimmen 13,4 Prozent verloren. Für die Ursachen für das mäßige Abschneiden hat die Partei keine Erklärung, Gärling wollte nur spekulieren: "Einige Landwirte, eigentlich unsere Stammwähler, haben aufgrund der prekären Lage bei den Milchbauern vermutlich die CDU diesmal nicht gewählt". Enttäuscht ist die Partei auch über das Scheitern ihres Bundestagskandidaten Christopher Wuttke, der nach einem aufwendigen Wahlkampf für seine Mühe nicht belohnt wurde. Friedrich Gärling, der als Ratsherr im Gemeinderat der Gemeinde Auetal einen Sitz hat, kritisierte ganz besonders die Finanzpolitik der Gemeinde, bei einem voraussichtlichen Fehlbetrag von über 760 Tausend Euro im Verwaltungshaushalt für das Jahr 2009.

    "Im Jahr 2010 werden Mindereinnahmen von 400.000 Euro erwartet und die Rücklagen aus dem Verkauf der Abwasseranlagen schmelzen derzeit weiter". Die Auetaler CDU hat in der Vergangenheit im Rat mehrfach öffentlich Stellung gegen kostspielige Maßnahmen gezogen, die aus ihrer Sicht keine sinnvollen Investitionen in die Zukunft waren. So wurde beispielsweise der Anbau an das Rathaus abgelehnt. "Wenn angesichts dieser Fakten die SPD uns als Finanzknauserer hinstellt, dann sagt dies doch einiges über die finanzpolitische Kompetenz der Auetaler Genossen aus", so der Vorsitzende weiter. Gemeinsam mit den anderen Ratsfraktionen sei man sich jedoch grundsätzlich einig, in die Wirtschaft, Bildung, in die Kinder- und Jugendbetreuung sowie in die bestehende Infrastruktur weiter zu investieren. Die CDU will auch in Zukunft die Ausgaben der Gemeinde kritisch betrachten, um zum erforderlichen Sparwillen (-zwang) zurückzukehren. Im Verlauf der Versammlung erfolgte noch der Bericht des Fraktionsvorsitzenden Heinrich-Jürgen Ebeling (dazu an anderer Stelle mehr) und des Kreistagsabgeordneten Torben Sven Schmidt. Ohne Gegenkandidaten wurde Werner Schmidt in seinem Amt als Schatzmeister der Partei für zwei weitere Jahre wiedergewählt. Eine Ehrung für 25-jährige Mitgliedschaft nahmen Christian Platte und Burkhard Löcken entgegen. Foto: tt

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