HANNOVER (bb). Mit 0:3 hat das Team des Fußballbundesligisten Hannover 96 sein Heimspiel gegen den FC Bayern München verloren. Die Hannoveraner enttäuschten an diesem Sonntag keineswegs, arbeiteten sich gegen das Starensemble aus der Bayrischen Hauptstadt die eine oder andere Chance heraus. Vor dem Tor agierten die Bayern jedoch viel effektiver und setzten sich so verdient in Hannover durch.
Wie in jedem Spiel ackerte Stürmer Didier Ya Konan eifrig, versuchte die Freiräume in der Bayern-Defensive aufzutun, mühte sich redlich auch schwierige Bälle zu verarbeiten. Gegen die Münchener Innenverteidiger-Hühnen Daniel van Buyten und Martin Demichelis kam der kleingewachsene Stürmer aber so gut wie gar nicht zu einem erfolgversprechenden Torabschluss. Die letztlich fruchtlosen Anstrengungen Ya Konans zeigen durchaus eine Parallele zum Gesamtauftritt der Hannoveraner auf. Das Team arbeitete gut, legte oftmals den Vorwärtsgang ein, es gelang jedoch nicht, sich in den entscheidenden Szenen durchzusetzen. So analysierte 96-Trainer Andreas Bergmann folgerichtig in der Pressekonferenz nach dem Spiel: "Der Unterschied war heute die Durchschlagskraft und Effektivität bei den Torsituationen."
Die Hannoveraner enttäuschten im Heimspiel gegen die Münchner keineswegs. Sie versteckten sich nicht, suchten bei Ballbesitz couragiert die Offensive. Stark agierte Hanno Balitsch, der mit großem Einsatz vor der Abwehr viele Bälle abfing und das Spiel für 96 ankurbelte. Auch Jan Rosenthal hatte einige gute Szenen. Constant Djakpa setzte sich mehrmals über links stark durch, seine Schüsse wehrte Schlussmann Butt jedoch ab. Im Gegensatz zu den 96ern zeigten sich die Münchner vor dem Kasten von Florian Fromlowitz gnadenlos effektiv. Thomas Müller erzielte das 1:0 nach Vorarbeit des glänzend aufgelegten Wirbelwindes Ivica Olic. Den zweiten Treffer brachte Olic selbst im Tor unter, das 3:0 durch Mario Gomez kurz vor Abpfiff war für den Ausgang der Partie praktisch bedeutungslos. Die in dieser Saison bisher oft enttäuschenden Bayern machten in Hannover den Eindruck, als würden sie langsam wieder an alte Qualitäten anknüpfen. Das Team von Louis van Gaal glänzte nicht, nutzte jedoch abgeklärt die sich bietenden Chancen. Nach dem 0:2 von Olic kurz nach Wiederanpfiff in der zweiten Hälfte häuften sich bei den 96ern Fehler und Ungenauigkeiten. Die Bayern schaukelten dann das Spiel über die Zeit, ohne wirklich in Gefahr zu geraten. Für den im zweiten Durchgang erstmals seit langem eingesetzten Mike Hanke ergab sich noch eine vielversprechende Kopfballchance. Hätte der Stürmer den Ball nicht neben das Tor gesetzt, wäre es vielleicht noch einmal spannend geworden. So konnte sich Bayern-Trainer Louis Van Gaal während und nach dem Spiel ganz entspannt zeigen. Nach dem Sieg in Hannover steht sein Trainerstuhl wieder deutlich sicherer. Für die 96er geht es dagegen am Sonnabend gegen den nächsten schweren Brocken. Der zur Zeit wie entfesselt aufspielende Spitzenreiter Leverkusen wartet. Foto: bb