LANDKREIS (mk). Der niedersächsische SPD-Politiker und Landtagsabgeordnete Grant Hendrik Tonne hat den Plan von Ursula von der Leyen zur Verkürzung der Zivildienstzeit scharf kritisiert. Die Reduktion der Dienstzeit von neun auf sechs Monate sei "absolut willkürlich und ohne Rücksicht auf die Konsequenzen für soziale Träger, für Zivildienstleistende und die Menschen, die auch in Zukunft hochwertige und vertrauensvolle Betreuung brauchen über das Knie gebrochen worden", erklärte Tonne in Stadthagen. Tonne bemängelte außerdem, dass "die Erwägungen von CDU, CSU und FDP keine Perspektive für die Zukunft der Wehrpflicht" aufzeige. Es sei offensichtlich, dass für die allermeisten ersatzdienstlichen Tätigkeiten die Schulung und Ausübung innerhalb eines halben Jahres nicht möglich sei, erklärte Tonne: "Für den Dienst am Menschen mit hohem pflegerischen oder betreuerischen Anteilen kommen weder schlecht qualifizierte Zivildienstleistende in Frage, noch können die Wohlfahrtsverbände für lediglich einige verbleibende Wochen ihre Dienstpläne sinnvoll aufstellen. Dies trifft auch und insbesondere den Landkreis Schaumburg. Ganz zu schweigen davon, dass ein vertrauensvolles zwischenmenschliches Verhältnis in so kurzer Zeit nicht aufgebaut werden kann." Tonne forderte von CDU und FDP, ein geschlossenes Konzept für eine Wehrrechtsreform vorzulegen. "Wir brauchen eine breite Debatte darüber, ob die Wehrpflicht in der gegenwärtigen Form aufrecht erhalten werden kann. In diesem Zusammenhang muss über die Stärkung der Freiwilligen Dienste nachgedacht werden. Mit den halbgaren Entschlüssen der Regierungskoalition lösen wir das Problem mangelnder Wehrgerechtigkeit und Sicherung sozialer Tätigkeiten durch junge Menschen zumindest nicht."
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Verkürzung der Zivildienstzeit
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