STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Auch im Jahr 2010 sollen wieder kleine Gäste aus der strahlengeschädigten weißrussischen Stadt Mogilev zur Erholung nach Stadthagen kommen. Die Initiatoren des Hilfsprojektes gaben jetzt den Startschuss für die Vorbereitungen auf den Besuch von 30 Kindern aus dem osteuropäischen Staat. Die Organisatoren hoffen, dass sich Privatleute und Unternehmen auch bei der 8. Auflage so großzügig engagieren wie in den Vorjahren, um den Erholungsaufenthalt zu ermöglichen.
Auch im Jahr 2010 sollen wieder 30 Kinder aus Mogilev zur Erholung nach Stadthagen kommen. Die Organisatoren des Hilfsprojekts hoffen auf ebenso großzügige Unterstützung durch die Schaumburger wie in den Vorjahren.
Gesunde Ernährung und saubere Luft während des Aufenthaltes in Deutschland führen zu einer Stärkung des Immunsystems, von der die Kinder aus Mogilev bis zu ein Jahr lang profitieren. Annette Welge vom Freundeskreis Saluta, Bürgermeister Bernd Hellmann als Schirmherr, Hauptamtsleiter Fritz Wehling und die Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt Schaumburg Heidemarie Hanauske gaben bei einem Pressegespräch im Rathaus den Startschuss für die Hilfsinitiative im kommenden Jahr. 30 Kinder im Alter von acht bis dreizehn Jahren sollen vom 14. Juni bis 5. Juli 2010 bei einem Besuch im Landkreis Schaumburg Kraft schöpfen.
Als 1986 das Atomkraftwerk in Tschernobyl havarierte, wurden auch weite Regionen des Nachbarlandes Weißrussland verstahlt. 500 000 Kinder leiden auch 23 Jahre nach der Katastrophe unter den gesundheitlichen und seelischen Folgen. Besonders schwer betroffen von der radioaktiven Verstrahlung waren die Stadt und die Region Mogilev. Hinzu kommen die Schadstoffe des Chemiekombinats in der Stadt, des größten in Europa, das Schadstoffe größtenteils ungefiltert in die Atmosphäre gelangen lässt.
Seit 1995 engagiert sich die Privatinitiative "Freundeskreis Saluta" um Kindern aus Mogilev zu helfen. Die Stadt unterstützt das Projekt, unter anderem indem sie die offiziellen Einladungen ausspricht. Die Awo hilft bei der Administration, stellt Spendenbescheinigungen aus und übernimmt die finanzielle Abwicklung. Viele Kinder in Mogilev leiden etwa an Kopf- und Magenschmerzen, Hautausschläge und Schilddrüsenentzündungen, hinzu kommt die erhöhte Gefahr an Krebs zu erkranken. Durch mangelhafte Ernährung ist das Immunsystem geschwächt.
Der dreiwöchige Aufenthalt in Schaumburg bei gesundem Essen und sauberer Luft gibt den Kindern die Chance zu einer deutlichen Erholung. Dazu trägt auch das abwechslungsreiche Programm mit Ausflügen und Spiel-Aktionen bei. Vereine, Unternehmen, Kirchen und einzelne Bürger aus Stadthagen und ganz Schaumburg engagieren sich stark, um dieses Programm auf die Beine zu stellen. Untergebracht werden die kleinen Weißrusse wie schon 2008, 2006 und 2004 im jbf-Zentrum auf dem Bückeberg.
Die Initiatoren riefen die Bürger dazu auf, sich auch bei der aktuellen Hilfsaktion so großzügig zu zeigen wie bei den vorherigen. Heidemarie Hanauske erklärte: "Wir brauchen etwa 15 000 Euro, um das Projekt zu finanzieren." Die Kosten für den Bus, mit dem die Kinder aus Weißrussland kommen, hier unterwegs sind und wieder zurückfahren, machen einen großen Teil dieser Summe aus.
Alle Spenden kommen direkt der Mogilev-Hilfe zugute. Sie können auf die Konten der Sparkasse Schaumburg BLZ 25551480, Kontonummer 470 000 910, der Volksbank Hameln-Stadthagen BLZ 25462160, Kontonummer 12 20 300 oder der Dresdner Bank BLZ 25080020, Kontonummer 465 666 000 unter dem Stichwort "Mogilev" überwiesen werden.
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