RODENBERG (pp). Am 27. November feierte Wolfgang Zikownia seinen 88. Geburtstag und begeht ein Jubiläum, das nur wenige Sportler in ihrem Leben erreichen. Seit 80 Jahren ist der rüstige Rodenberger im Sportverein aktiv und geht in seinem eigenen Sportlerdasein wie auch seinem ehrenamtlichen Engagement vollends auf.
Wolfgang Zikownia begann 1929 in der TG Schöneweide nahe Berlins mit dem Turnen und der Leichtathletik. Im DJK Oberspree erlernte er das Rüstzeug für seine später so erfolgreiche sportliche Karriere. In das schaumburger Land verschlug es Zikownia nach Ende des Zweiten Weltkrieges, als er eine Anstellung beim Telegrafenbauamt Bielefeld annahm. Unter Fritz Buer begann er in der SG Rodenberg in der Handballabteilung, wagte aber auch Ausflüge zum Turnen und in die frisch gegründete Tischtennis-Abteilung. 1953 gründete der leichtathletikbegeisterte Zikownia die Leichtathletik-Abteilung der SG Rodenberg und formte als leitender Trainer aus einem losen Haufen talentierter Sportler ein schlagkräftiges Team. "Unvergessen sind mir die Vergleichswettkämpfe mit dem Olympischen SC Berlin und TUSEM Essen, die mehrfach mit über 50 Aktiven in Rodenberg zu Gast waren", denkt Zikownia voller Enthusiasmus zurück. Auch nachdem er 1970 die Leitung des Trainingsbetriebs in die Hände von Manfred Herde übergab, wirkte Zikownia ehrenamtlich als Kampfrichter, Trainer und Vorstandsmitglied des KLV Schaumburg weiter. Zwischen 1955 und 1970 wirkte er - teilweise auch in Doppelfunktion - unter anderem als Sport-, Jugend- und Frauenwart.
Seit 1957 bis heute ist Wolfgang Zikownia engagierter Sportabzeichenprüfer. Weit über 3.000 Einzelsportabzeichen und nahezu 200 Familiensportabzeichen hat der Jubilar in mehr als fünfzig Jahren an Athleten der SG Rodenberg verleihen können. Er selbst erwarb im Jahr 2002 das goldene Sportabzeichen für sein fünfzigstes Sportabzeichen. Am leichtathletischen Wettkampfsport hat Zikownia bis zum vergangenen Jahr aktiv teilgenommen. Seinen größten Erfolg feierte er im Jahr 2001 mit dem Gewinn des deutschen Meistertitels im Diskuswerfen der Senioren. "Mit 33,05 Metern habe ich in dem Jahr auch deutlich die deutsche Senioren-Bestenliste angeführt", gibt Zikownia gerne Auskunft. Bis heute hält der Rodenberger sieben Bezirks- und zehn Kreisrekorde in den Altersklassen M75-M85. "Wenn man in den ersten fünfzig Jahren seiner aktiven Zeit keine großen Erfolge gehabt hat, kann man es eben in den zweiten fünfzig Jahren versuchen", äußert Zikownia lachend und lässt durchblicken, dass er mit der sportlichen Betätigung noch lange nicht Schluss machen will. "Individueller Leistungssport lässt sich hervorragend mit Breitensport wie dem Sportabzeichen vereinbaren. Mir hat es immer viel Freude bereitet, die ehrenamtlichen Tätigkeiten zu verbinden und zu sehen, wie viel Freude Sport vermitteln kann." Stolz ist Zikownia auf den schaumburger Bürgerpreis, der ihm im Jahr 2007 für sein ehrenamtliches Lebenswerk verliehen wurde. "Es ist schön zu sehen, dass das was man für andere tut, gewürdigt wird. Ehrenamtliches Engagement erhält das Vereinsleben und bereitet junge Menschen für einen erfolgreichen Lebensweg vor." Foto: pr