RINTELN (ste). "Bosseln" ist nicht gleich "Boßeln". Während das eine als ostfriesische Nationalsportart mit Holz- oder Stahlkugeln in der freien Natur unter Mitführung eines "Bollerwagens" und reichlich warmen Tees (oder ähnlichen Getränken) gespielt wird, sind die Freunde des "Bosselns" hallengebunden. Und das liegt an den eisstockähnlichen Spielgeräten, die mit ihren feinen Borsten über den Hallenboden gleiten wie beim Eisstockschießen. Der Versehrtensportverein Rinteln (VSV) hatte auch in diesem Jahr zu seinem traditionellen Stadt-Bosselturnier eingeladen; zum 23. Mal. Neben dem sportlichen Wettkampf standen für Sportwart Walter Kölling und den VSV-Vorsitzenden Heiner Bredemeier vor allem auch die guten Gespräche zwischen den Sportlern im Mittelpunkt des Bossel-Turniers.
Seriensieger Stadt/Stadtwerke setzen auf Ruhe, Gelassenheit, taktische Spielzüge und ein Quentchen Glück.
Die DLRG-Frauen zeigen es den DLRG-Männern und holen sich den zweiten Platz.
Die Regeln, die es beim Bosseln einzuhalten gibt, sind einfach: Die Bosseln müssen so dicht wie möglich an die Daube gebracht werden, die in einem Zielfeld liegt.
Neben ein wenig Glück, so die Seriensieger von der Stadtverwaltung und Stadtwerke, sei auch eine gute Portion Ruhe und Taktik siegentscheidend. Manfred Langemeier, Jürgen Peterson und Reinhold Koch holte sich zum x-ten Mal den ersten Platz: "Zu rund 80 Prozent steht das Team bereits auf den Metallschildern am Pokal", sagte Heiner Bredemeier bei der Ehrung.
17 Mannschaften nahmen am Turnier teil, einige, wie etwa die "Camper", zum ersten Mal. Sie mussten dann auch Lehrgeld zahlen und kamen auf die Plätze 17 und 16. Die TSV-Jungs holten sich Platz 15. Die Plätze 14 bis 9 wurden belegt von der IKK, Doktorsee II, Sparkasse, VTR, Stoevesandt und Doktorsee I. Die SPD und die Polizei Rinteln belegten beide den siebten Platz.
Der gastgebende VSV holte sich Platz sechs hinter Amcor auf Platz fünf. Auf die beiden dritten Plätze kamen die Wassersportler des Kanu-Club und der DLRG I. Die mussten sich allerdings zum wiederholten Mal der DLRG II geschlagen geben, die mit Monika Ehlers, Petra Geller, Kerstin van der Marel und Tochter Julia nicht nur in der Halle siegten, sondern auch noch optisch klare Tagessieger waren. "Das hätte uns fast aus dem Takt gebracht", gestanden die Sieger: "Aber eben nur fast!" Und so kam es, wie es schon häufig kam, die Stadtwerke/Stadtverwaltung-Mannschaft holte sich den Pokal aus den Händen von Heiner Bredemeier. Der ließ zusammen mit seinem VSV am Ende noch einen ordentlichen Imbiss und reichlich Getränke auffahren und freute sich auf das nächste Jahr, wenn das 24. Stadt-Bosselturnier startet. Foto: ste