1. Noch immer sind sie cool und sexy

    Philatelisten feiern 40-jähriges Bestehen / Rodenbergs Briefmarkenfreunde bundesweites Vorbild

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    RODENBERG (al). Trotz Mitgliederschwunds, Sorgen um den fehlenden Nachwuchs und zunehmend automatisierter Frankaturen bei der Briefbeförderung blicken Briefmarkensammler optimistisch in die Zukunft. "Philatelie ist ein spannendes und kultiviertes Hobby", erklärte Reiner Wyszomirski in einer Feierstunde zum 40-jährigen Bestehen der Rodenberger "Briefmarkenfreunde und Umgebung". Einen Abend lang trafen sich Mitglieder mit ihren Gästen im Hotel "Stockholm".

    Zugleich spendete der Gast aus dem schon 1878 gegründeten Frankfurter Verein für Briefmarkenkunde viel Lob an die Gemeinschaft und ihren Vorsitzenden Hans Janietz, der seit der Gründung bis auf eine nur kurze Pause das Amt innehat. Er erinnerte sich an die lange Zusammenarbeit mit Janietz und an die Zeit, als die hiesigen 150 Jugendlichen die größte Nachwuchsgruppe in Deutschland stellten: "Hätten wir bundesweit doch nur mehr solcher Rodenberger Vereine." Wyszomirski ließ sich auch durch fehlendes Interesse der Jugend von seiner Zuversicht nicht abbringen: Trotz Internet und SMS werde der Postversand und damit auch Briefmarken ihre Bedeutung behalten. Von den 70 Millionen täglich verschickten Briefen seien zehn Prozent auf traditionelle Weise frankiert. Deshalb bleibe die Philatelie "cool und sexy". Der Gast forderte jedoch dazu auf, dies unablässig in der Öffentlichkeit bekannt zu machen: "Wir müssen immer wieder mit Aktionen und Ausstellungen vor die Tür treten", verlangte er und bat die Mitglieder dieEhrenamtlichen dabei zu unterstützen: "Unsere personelle Decke wird immer dünner." Zum Auftakt des Abends hatte Vorsitzender Hans Janietz sich nicht mit langen Reden aufgehalten: "Unsere Chronik könnt ihr in der Vereinsrundschau nachlesen." Dafür richtete er bei der Begrüßung mancher Anwesender viele persönliche Worte, darunter an den früheren Samtgemeindedirektor Karl-Wilhelm Garbe oder die kürzlich pensionierte Schulleiterin Brigitta Döring. Diese habe die Vorstellung des Briefmarkensammelns im Unterricht ermöglicht und dadurch dem Verein großen Zulauf an Kindern und Jugendlichen beschert. Einige Angesprochene revanchierten sich mit Erwiderungen. Der Vorsitzende der niedersächsischen Philatelisten, Gerhard Hilbig, lobte die Rodenberger Gemeinschaft als "großes Gewicht in unserem Verband" und hob besonders Janietz hervor. Gemeinsam mit Geschäftsführer Siegfried Kosidowski überreichte er an den Vorsitzenden und dessen Ehefrau Gerda einen Präsentkorb. Neben Bürgermeister Günter Altenburg ging auch der frühere Schulleiter der Julius-Rodenberg-Schule in Berlin, Peter Pietsch, ans Mikrofon. Über die Philatelie war vor 15 Jahren ein erster Kontakt zwischen der Geburtsstadt des Literaten und der nach ihm benannten Bildungsstätte geknüpft worden. Foto: al

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