ANTENDORF (tt). Die L 439 zwischen Antendorf und Pohle wird für den Schwerlastverkehr über zwölf Tonnen gesperrt. Wie der Leiter der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Hameln, Markus Brockmann, erklärt, muss der Schwerlastverkehr aus Pohle verbannt werden, damit die Straße überhaupt noch hält. Der Landkreis hat die verkehrsbehördliche Anleitung dazu verfügt. Antragsteller war die Samtgemeinde Rodenberg. Allerdings fordern die Ortsvorsteher von Hattendorf und Antendorf, Helmut Meier und Hans-Jürgen Bethge, die Sanierung der L 439 schon lange. Die Genehmigung liegt vor, mangels Masse ist der Ausbau verschoben worden. Abgesehen von Flickarbeiten ist nichts passiert. "Die Straße befindet sich in einem desolaten Zustand. Vor allem die Straßenränder brechen mehr und mehr ab. Ein Begegnungsverkehr von Lkw und Pkw ist an vielen Stellen fast unmöglich", so Bethge. Die Umleitung für die Lkw über zwölf Tonnen, die bei einem Stau auf der Autobahn auf die Landesstraße ausweichen, wird durch Rehren auf die L 443 und über Schoholtensen nach Lauenau führen. Das sei im Übrigen auch die offizielle Umleitungsstrecke, so die Straßenbehöde. Seit 2000 ist die offizielle Umleitung bei einer Stausituation auf der Autobahn über die L 443, also über Rehren, Schoholtensen nach Lauenau, festgelegt worden. Da aber die Navigationsgeräte in den Fahrzeugen mal die eine und mal die andere Strecke als Ausweichmöglichkeit anbieten, hat sich der Verkehr verteilt. Auetals Bürgermeister Thomas Priemer befürchtet, dass mit der Sperrung der L 439 noch mehr Schwerlastverkehr durch Rehren rollen und auch die Kreuzung an der Rehrener Straße verstopfen wird. "Leider wurde die Gemeinde Auetal nicht an dem Findungsprozess beteiligt. Es wäre vom Landkreis ein kollegialer Stil gewesen, wenn man das Gespräch gesucht hätte. Das Auetal ist schließlich schon genug belastet", so Priemer verärgert. Normalerweise gebe es kein Verkehrsproblem in Rehren, bei Staus auf der Autobahn, die gerade in der unfallträchtigen Jahreszeit häufiger zu erwarten seien, käme es oft zu chaotischen Zuständen auf den Straßen im Auetal, vor allem in Rehren. "Ich finde es bedenklich, wenn eine Landesstraße, die dafür da ist, Schwerlastverkehr aufzunehmen, herabgestuft wird auf unter zwölf Tonnen", so Priemer. Er fordert, dass die Sanierung des Streckenabschnitts der L 439 zwischen Antendorf und Pohle endlich oberste Priorität bei der Landesregierung genießt. "Es kann nicht sein, dass der gesamte Schwerlastverkehr durch Rehren geht. Die Sperrung ist ein finanzpolitischer Offenbarungseid der Landesregierung. Das ist ein Unding und die Belastung für die Rehrener Bürger unzumutbar", ergänzBethge. "Interessant" fand Bethge auch, dass die Landesstraße erst ab Antendorf für den Schwerlastverkehr gesperrt werden soll. "Dann müssen wir sicher damit rechnen, dass die Transporter aus dem Steinbruch in Langenfeld in Zukunft über Antendorf und Wiersen auf die L 443 fahren. Dafür ist die Kreisstraße aber sicher nicht geeignet", sagte Bethge, der seitens Widerstand gegen die Reglung ankündigte. Foto: tt
-
Land setzt auf sperren statt sanieren
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum