SCHAUMBURG (km). Rund 100 Besucher, darunter Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier, Rintelns Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz, Ortsbürgermeister Eckhard Hülm nahmen am Volkstrauertag an der zentralen Gedenkfeier des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem Ehrenfriedhof an der Paschenburg teil.
Nach der Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden Werner Vehling hielt Karl-Heinz Mönkemeyer, Regierungsvizepräsident a.D. und Vorsitzender des Bezirksverbandes Hannover, die Gedenkrede, in der Jahr für Jahr an jene Menschen erinnert wird, die in den beiden Weltkriegen ihr Leben lassen mussten oder Opfer von Gewaltherrschaften wurden.
Neben der Prominenz aus Politik, aus Organisationen und Verbänden sowie einer Abordnung der Bundeswehr fand sich traditionsgemäß auch wieder eine Delegation der Kyffhäuser ein, die mit ihren Standarten seit vielen Jahren das optische Bild der Veranstaltung prägen.
Den musikalischen Teil bestritt ein Blasquartett der Kreisjugendmusikschule unter der Leitung von Lutz Göhmann, für den vokalen Teil sorgte der Männerchor "Liederkranz" Enzen-Hobbensen. Für die Totenehrung zeichnete wieder das Stadthäger Gymnasiums am Schloßpark verantwortlich. -
Karl-Heinz Mönkemeyer näherte sich der Thematik mit einigen allgemeinen Feststellungen. Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges habe es bis heute "keinen einzigen Friedenstag" gegeben. "Wir leben in einer kriegerischen Welt," stellte Mönkemeyer fest - und dabei sei die juristische und völkerrechtliche Terminologie eigentlich egal. Tatsache sei, "dass es Leid gibt, dass geschossen wird und dass Menschen sterben". Gerade dessen eingedenkt hob Mönkemeyer die Wichtigkeit einer "Trauerkultur" hervor und lobte in dem Zusammenhang die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge - der nicht nur vor nunmehr 90 Jahren (im Jahr seiner Gründung) den Volkstrauertag eingeführt habe, sondern sich seit vielen Jahren vor allem um die Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft im Ausland kümmere.
Schließlich fand Karl-Heinz Mönkemeyer auch einen Bezug zur aktuellen Gegenwart. An der Trauerfeier für den Fußball-Nationaltorwart Robert Enke hatten am Tag zuvor rund 40.000 Menschen teil genommen. Was viele Menschen wegen der "Verhältnismäßigkeit" vermutlich auch etwas bedenklich gestimmt habe - eingedenk der Tatsache, wie groß die Betroffenheit etwa sei, wenn ein toter Soldat aus Afghanistan zurück gebracht werde. Beschlossen wurde die Veranstaltung nach dem Schlusswort von Werner Vehling traditionell mit dem Singen der Nationalhymne. Foto: km