RINTELN (ste). "So, liebe SPD. Wer soll es denn nun sein. Der graumelierte Messenkämper SPD-Genosse mit Anwaltskanzlei und Sinn für soziales Engagement, oder der parteiungebundene, verwaltungserfahrene Kreiskämmerer mit wachem Blick hinter der Brille und Sinn für politisches Handeln und Denken? Jetzt musst Du Dich entscheiden!"
Jörg Farr (li.) setzt sich beim SPD-Stadtverband Rinteln gegen seinen Herausforderer Karl Minne Braaksma durch.
RINTELN (ste). "So, liebe SPD. Wer soll es denn nun sein. Der graumelierte Messenkämper SPD-Genosse mit Anwaltskanzlei und Sinn für soziales Engagement, oder der parteiungebundene, verwaltungserfahrene Kreiskämmerer mit wachem Blick hinter der Brille und Sinn für politisches Handeln und Denken? Jetzt musst Du Dich entscheiden!"
Foto: ste
Jörg Farr (links) setzt sich beim SPD-Stadtverband Rinteln gegen seinen Herausforderer Karl Minne Braaksma durch.
So - oder so ähnlich - hätte es die "Herzblatt Susi" von der gleichnamigen Fernsehsendung sicher am Ende und zusammengefasst ausgedrückt und das Ergebnis sei vorweggenommen: Die SPD in Rinteln entschied sich mit großer Mehrheit für Jörg Farr, den Verwaltungsspezialisten, der vor dem Stadtverband Rede und Antwort zu vielen Fragen stand und sich dabei auch von Wolfgang Foerstner schon im Vorfeld der Wahl reichlich die Leviten lesen lassen musste: "In Rinteln ist über die Jahre der Eindruck entstanden, dass nach Kreismeinung hier die "...bösen und unfähigen Buben" sitzen!"
Dabei habe der Kreis in vielen Entscheidungen in Sachen Personal und Kapital zu Ungunsten Rintelns entschieden. Farr, so Foerstner, habe "...schön im Stile des Landrates gesprochen", doch so richtig überzeugen konnte ihn wohl keiner der Kandidaten. Die Kommunen steuerten auf eine kapitale Pleite hin und der landesweit erkennbare Versuch, dies durch Sparzwänge zu verhindern, hieße auch, Probleme in die Zukunft zu verlagern: "Manchmal ist eine etwas forschere Verschuldung von Vorteil, statt sich kaputt zu sparen", so Foerstner.
Jörg Farr gab Foerstner in Sachen Finanzen Recht. Der Kreiskämmerer kennt sich damit so gut aus, wie wohl sonst niemand in Schaumburg und prognostizierte: "Es werden ganz harte Jahre kommen!" Doch der Kreis sei gut aufgestellt und habe in den letzten Jahren rund 200 Millionen Euro investiert, die überwiegend in der Region in Handel und Handwerk verblieben sind.
Farr bezog Stellung zur Frage des Krankenhausneubaus und rechtfertigte die Entscheidung aus wirtschaftlicher Sicht. Das JBF und die Volkshochschule werde sich der Kreis auch weiterhin leisten. Bei den Hallenbädern Rinteln und Bad Nenndorf sehe die Lage schon anders aus: "Eigentlich sind die Gemeinden für Sportstätten zuständig", so Farr, der ein klares Bekenntnis der CDU im Kreis für den Ausstieg aus der Defititfinanzierung der beiden Hallenbäder sah.
"Die SPD ist da noch zurückhaltender!" Es müssten künftig Diskussionen über die Lastenverteilung geführt werden. Die Landratswahl 2010 sieht Farr völlig anders als alle anderen Landratswahlen zuvor: "Das wird eine reine Persönlichkeitswahl ohne Amtsinhaberbonus!" Sein Werbeslogan für sich selbst "Ich bin seit 47 Jahren in Schaumburg zu Hause" und sein Bekenntnis zum Landkreis "Es lohnt sich, für einen eigenständigen Landkreis Schaumburg zu kämpfen" zogen beim Stadtverband und Farr konnte sich gegen seinen Herausforderer Karl Minne Braaksma durchsetzen. Foto: ste
So - oder so ähnlich - hätte es die "Herzblatt Susi" von der gleichnamigen Fernsehsendung sicher am Ende und zusammengefasst ausgedrückt und das Ergebnis sei vorweggenommen: Die SPD in Rinteln entschied sich mit großer Mehrheit für Jörg Farr, den Verwaltungsspezialisten, der vor dem Stadtverband Rede und Antwort zu vielen Fragen stand und sich dabei auch von Wolfgang Foerstner schon im Vorfeld der Wahl reichlich die Leviten lesen lassen musste: "In Rinteln ist über die Jahre der Eindruck entstanden, dass nach Kreismeinung hier die "...bösen und unfähigen Buben" sitzen!" Dabei habe der Kreis in vielen Entscheidungen in Sachen Personal und Kapital zu Ungunsten Rintelns entschieden. Farr, so Foerstner, habe "...schön im Stile des Landrates gesprochen", doch so richtig überzeugen konnte ihn wohl keiner der Kandidaten. Die Kommunen steuerten auf eine kapitale Pleite hin und der landesweit erkennbare Versuch, dies durch Sparzwänge zu verhindern, hieße auch, Probleme in die Zukunft zu verlagern: "Manchmal ist eine etwas forschere Verschuldung von Vorteil, statt sich kaputt zu sparen", so Foerstner.
Jörg Farr gab Foerstner in Sachen Finanzen Recht. Der Kreiskämmerer kennt sich damit so gut aus, wie wohl sonst niemand in Schaumburg und prognostizierte: "Es werden ganz harte Jahre kommen!" Doch der Kreis sei gut aufgestellt und habe in den letzten Jahren rund 200 Millionen Euro investiert, die überwiegend in der Region in Handel und Handwerk verblieben sind.
Farr bezog Stellung zur Frage des Krankenhausneubaus und rechtfertigte die Entscheidung aus wirtschaftlicher Sicht. Das JBF und die Volkshochschule werde sich der Kreis auch weiterhin leisten. Bei den Hallenbädern Rinteln und Bad Nenndorf sehe die Lage schon anders aus: "Eigentlich sind die Gemeinden für Sportstätten zuständig", so Farr, der ein klares Bekenntnis der CDU im Kreis für den Ausstieg aus der Defititfinanzierung der beiden Hallenbäder sah. "Die SPD ist da noch zurückhaltender!" Es müssten künftig Diskussionen über die Lastenverteilung geführt werden. Die Landratswahl 2010 sieht Farr völlig anders als alle anderen Landratswahlen zuvor: "Das wird eine reine Persönlichkeitswahl ohne Amtsinhaberbonus!" Sein Werbeslogan für sich selbst "Ich bin seit 47 Jahren in Schaumburg zu Hause" und sein Bekenntnis zum Landkreis "Es lohnt sich, für einen eigenständigen Landkreis Schaumburg zu kämpfen" zogen beim Stadtverband und Farr konnte sich gegen seinen Herausforderer Karl Minne Braaksma durchsetzen.