1. "Das Gedächtnis stirbt nicht"

    Kranzniederlegung am Gedenkstein / Erinnerung an Opfer der Reichspogromnacht

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    BÜCKEBURG (hb/m). Mit einer Kranzniederlegung am Gedenkstein hinter dem Stadthaus hat die Stadt der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger gedacht, die in der Reichspogromnacht vom 8. auf den 9. November 1938 dem Terror der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen sind. Die Gedenkfeier, die von rund 50 Bürgerinnen und Bürgern besucht wurde, ist vom Posaunenchor und der Geschichtswerkstatt der Herderschule umrahmt worden.

    Bürgermeister Reiner Brombach (li.) und Vertreter der jüdischen Gemeinde Schaumburg legen am Gedenkstein Kränze nieder.

    "Als vor 71 Jahren die Synagogen brannten, hat der Nazi-Terror erstmals öffentlich sein hässliches Gesicht gezeigt", sagte Bürgermeister Reiner Brombach. Ehrbare, bislang geschätzte, friedlich unter uns lebende Menschen seien ihrer Menschenrechte beraubt, verfolgt und getötet worden. "Ausschwitz ist uns allen im Gedächtnis", so Brombach. Ein seit 1933 in Deutschland herrschendes pervertiertes Regime habe Juden, Sinti, Roma und Homosexuelle und Andersdenkende verfolgt.

    "Die Geschehnisse dürfen sich nicht wiederholen, Toleranz muss unser Handeln bestimmen", forderte Brombach.

    Es müsse Zivilcourage gezeigt werden, auch wenn es schwer ist. "Wir können nur versprechen – nie wieder!"

    "Wir gedenken der dunkelsten Nacht der deutschen Geschichte, das Gedächtnis stirbt nicht, wenn es an die nächsten Generationen weitergegeben wird", sagte Leonid Feldbein, der 1. Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Schaumburg.

    Pastor Klaus Zastrow schilderte, dass er immer wieder, auch von jungen Leuten hört, "dass die Juden die Welt in die Finanzkrise gestürzt haben". Man solle auch aufhören, von jüdischen Mitbürgern, sondern von "uns Deutschen" sprechen. Juden und Andersstämmige, wie beispielsweise Türken, sollten als Reichtum begriffen werden.

    "Es ist den Nazis nicht gelungen, Menschen zu Nummern zu degradieren", sagte Klaus Maiwald. Die Juden hätten mit ihren Familien als friedliche Bürger unter uns gelebt.

    Maiwald schilderte das Schicksal der Familie Rautenberg.

    Foto: hb/m

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