APELERN (al). Der Rat der Gemeinde Apelern hat nicht lange gefackelt. Nur wenige Tage nach der zwangsweisen Demontage seines Protests am schlechten Zustand der Landesstraße fand sich ein neuer Platz für das große Transparent. Nun sticht es noch mehr ins Auge – und dokumentiert den krassen Widerspruch zwischen der kaputten Fahrbahn und em Bemühen um ein "Schönes Dorf". Denn das Schild hängt jetzt genau unter den einst mit diesem Prädikat verliehen Wappentafeln.
Zum zweiten Mal aufgestellt: Das Protestschild des Apelerner Rates.
Zum Ärger über die Schlaglöcher am südlichen Ortseingang ist jetzt auch noch der Frust über die Begründung der Straßenbauverwaltung zum Abbau am alten Standort hinzugekommen. "Wir werden doch als dumme Jungs dargestellt", schimpfte Ratsherr Cord-Heiner Becker (CDU), der gemeinsam mit Bürgermeister Heinrich Oppenhausen (SPD) die Tafel nun zum zweiten Mal befestigte: Die Demontage sei mit der Verkehrsgefährdung begründet worden, weil angeblich ein Sichtdreieck sowie ein Verkehrszeichen verdeckt gewesen seien. "Aber bei der viel größeren Verkehrsgefährdung ein paar hundert Meter weiter passiert nichts", erinnerte er an die Kurve in der Ortsmitte, die schon etlichen Autofahrern zum Verhängnis geworden ist.
Becker hat inzwischen auch bei niedersächsichen Verkehrsministerium zur Finanzlage nachgefragt. So seien 363 Millionen Euro insgesamt für die Fahrbahnunterhaltung ausgewiesen, darunter allein 146 Millionen Euro für Verwaltung und Personal. Für die 8000 Kilometer Landesstraßen, zu denen auch die Apelerner Ortsdurchfahrt zählt, stehen gerade einmal 60 Millionen Euro bereit. Ihr Transparent, da sind sich Oppenhausen und Becker sicher, wird wohl noch lange hängen bleiben müssen. Foto: al