1. Was hat der Segerkegel mit dem Ziegelbrand zu tun?

    Sonderausstellung zur Dampfziegelei Ottensen geht dem Ende entgegen

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    LINDHORST. "Habe mich sehr über die Ausstellung gefreut". "Die Ausstellung ist sehr interessant." "Lob und Dank für die Ausstellung Ziegelei Ottensen". So oder so ähnlich lauten zahlreiche Eintragungen im Gästebuch des Bergbau-Museums im Dorfgemeinschaftszentrum von Besuchern der Sonderausstellung "Dampfziegelei Ottensen", die Museumsleiter Gunter Ludewig zusammen mit dem Hobby-Historiker und Maschinenbauingenieur Klaus Meyer aufgebaut hat. Seit April haben Meyer und Ludewig zahlreiche Besucher im Museum begrüßen können, die sich ein Bild machen wollten, von der früheren Ziegelei.

    Mit großem Eifer und Einsatz hat Meyer ein 2,20 Meter langes und 1,10 breites Modell des Betriebs gebaut, mit dessen Hilfe er die Arbeits- und Produktionsabläufe der Ziegelei wieder aufleben lässt. Lebhaft und in großer Detailtreue schildert Meyer bei Führungen den Besuchern, was sich bis vor einem halben Jahrhundert dort ereignet hat.

    Das Modell einer Teilansicht des in der Fabrik verwendeten Hoffmann‘schen Ringofens, ein Herzstück der Produktion, wurde von ihm akkurat angefertigt. Mit seiner Hilfe verdeutlicht Meyer den Besuchern den Brennvorgang der Ziegel und erklärt dabei die Wirkungsweise eines so genannten Segerkegels. Dieser wurde für die Bestimmung der Ofentemperatur genutzt und besteht aus einer Mischung von Ton und Feldspat. Der Segerkegel mit seinen drei Kegeln zeigt dem Brenner, der Person, die den Brenn-vorgang steuert und beobachtet, ob die für den Brennvorgang benötigte Temperatur von 1500 Grad Celsius erreicht ist. Wenn der erste Kegel schmilzt und der zweite anfängt die Form zu verlieren, ist die richtige Brenntemperatur gegeben.

    Neben den beiden Modellen enthält die Ausstellung etliche Arbeitsgeräte, darunter eine Zündmaschine für Sprengungen, Zünder, früher verwendetes Bohrgestänge sowie eine Handschütte und einen Schürhaken für die Handfeuerung. Natürlich finden sich auch zahlreiche Produkte aus der Fertigung der Ziegelei, die bis 1900 eine Handstrichziegelei war. Auch dieser Vorgang wird ausführlich erklärt. Ab 1900 kommen Maschinen zum Einsatz. Eine Dampfmaschine mit 240 Pferdestärken wird aufgestellt.

    Auf etlichen Stellwänden sind Zeitungsausschnitte, Fotos und Karten befestigt, mit deren Hilfe sich der Besucher über die geologischen Hintergründe und die Entwicklung der Ziegelproduktion im früheren Fürstentum Schaumburg-Lippe informieren kann. Die Sonderausstellung mit ihrem eindrucksvollen Beispiel aus der Schaumburger Industriegeschichte ist noch bis zum 22. November zu sehen und ist täglich außer montags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Vorträge und persönliche Führungen können unter der Telefonnummer 05725/ 6952 mit Klaus Meyer vereinbart werden. Foto: privat

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