STADTHAGEN (wtz). Einen Tag lang drehte sich in der Alten Polizei alles rund um Patchwork; zu Deutsch "Flickwerk". 14 Hobbykünstlerinnen zeigten im Obergeschoss des Hauses eine kleine Auswahl ihrer Handarbeiten, die in den vergangenen sieben Jahren entstanden sind.
Die Arbeiten präsentierten sich als wahre Kunstobjekte, die mit der ursprünglichen Zweckverarbeitung von Stoffresten nicht mehr viel gemein hatten. "Wir brauchen alles", bekräftigten Lotte Plassmann und Traudel Weimeier im Gespräch. Sie und ihre zwölf Mitstreiterinnen im Alter von Mitte 30 bis über 80 Jahren verarbeiten sämtliches an Stoff, was ihnen zwischen die Finger kommt. Aber; ein schönes Muster muss haben. Da kann es dann schon mal passieren, dass das ein oder andere Hemd der Ehegatten ob des schönen Musters der Flickenschere in die Hände fällt und sich in einem Patchwork wiederfindet. Seit 2002 trifft sich die Flickwerk-Gruppe in Räumen der Alten Polizei. Dies zwar nur fünf Mal im Jahr, dann jedoch den ganzen Tag. "Es sieht dann aus wie in einer Fabrik", bekräftigt Heike Klenke von der Alten Polizei. Alle Tische werden zusammengerückt, es wird Stoff ausgesucht, gebügelt, gelegt und beraten. Und die Nähmaschinen rattern.
In den tollsten Mustern entstehen die farbenprächtigsten Quilts, zusammengenähte Patchworklagen, die als Decken oder Wandbehänge Verwendung finden. Auch Taschen, Topflappen und andere Gebrauchsgegenstände entstehen aus den alten und neuen Stoffteilen.
Der Fantasie sind beim Arbeiten mit dem Stoffresten keine Grenzen gesetzt. Bunte Kunstarbeiten im Stile von Friedensreich Hundertwasser oder Goethes Farbenkreis wurden in Stoff nachgearbeitet. Hingucker war auch ein stilisiertes Bücherregal aus Stoff, bei dem die beschrifteten Bücherrücken durch bedruckte Webkanten dargestellt wurden. Foto: wtz