1. Ein positives Ergebnis bei Testkäufen in zwölf Geschäften

    Präventionsrat, Polizei, Jugendamt und Berufsschule stellen fest: "Es wird deutlich mehr hingeschaut!"

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    RINTELN (ste). In einer gemeinsamen Aktion der Klasse 11 a der Berufsfachschule Wirtschaft, des Präventionsrates der Stadt Rinteln, dem Jugendamt des Landkreises Schaumburg sowie der Polizei starteten jetzt Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 17 Jahren die Aktion "Alkohol-Testkauf" in zwölf Geschäften und Tankstellen Rintelns. Das Ergebnis zeigt ein positives Bild: "Vor ein paar Jahren war es noch ganz einfach, an Alk zu kommen; jetzt wird deutlich mehr hingeschaut", so das Fazit einer Schülerin. Nur in einem Geschäft musste kein Ausweis vorgezeigt werden und es gab den "Schnaps" an der Kasse: "Und das war sogar noch eine ganz besondere Stress-Situation für die junge Kassiererin", so Rolf Potthast, der zusammen mit Adolf Deterding polizeilicherseits die Aktion betreute. An drei weiteren Kassen wurden zwar die Ausweise gefordert, die Kassiererinnen waren jedoch offensichtlich mit der Berechnung des Alters überfordert und wollten den Alkohol verkaufen: "Da wird jetzt in den Geschäften bei Beschulungen nachgearbeitet", sagte Jörg Schröder von der Stadt Rinteln, der für den Präventionsrat und seine Ziele sogar Tochter Carolin (15) in das Projekt einband.

    Ziel in der Berufsschule, so Schulleiter Herbert Habenicht, sei es nicht nur gewesen, die Geschäfte zu sensibilisieren, keinen Alkohol an Minderjährige zu verkaufen: "Wenn es uns gelungen ist, dass unsere Schülerinnen und Schüler ab sofort noch verantwortungsvoller mit ihrem Alkoholkonsum umgehen, haben wir schon gewonnen!" Seitens der Schule betreute Lehrer Jens Krettek die Aktion und er stellte zusammen mit seiner Klasse die Ergebnisse vor. Unter der Überschrift "Kenn Dein Limit" hatte sich die Klasse auch mit den Folgen des Alkoholkonsums und der Wirkungen bei den unterschiedlichen Promillewerten im Körper beschäftigt. Vielen Jugendlichen sei schlichtweg nicht bewusst, was man relativ gefahrlos trinken könne, und wo die eigenen Grenzen liegen, wusste Sabrina Kurzok, die als Lieblingsgetränke der jungen Leute immer noch Mischbiere und Alcopops herausstellte. "Eben alles, was am besten weghaut!"

    Für die Testkäufe als einen Teil der Projektwoche, gab es klar festgelegte Regeln: "Wir durften bei Fragen nicht lügen, aber betteln!" Mit der Kamera wurden nach einem Kauf die Situationen in Absprache mit den Geschäftsleitungen nachgestellt und aufgenommen: "Dabei stießen wir auf eine große Bereitschaft der Geschäfte", freuten sich die Schülerinnen und Schüler, die den getesteten Geschäften Rintelns ein gutes Zeugnis ausstellten.

    Selbst in dem Markt, der Alkohol an Jugendliche verkaufte, war große Offenheit für die Schülergruppe vorhanden: "Der Marktleiter sagte sofort eine Verbesserung der Schulung der Kassiererinnen zu!"

    Die einzige 15-jährige im Team war Carolin Schröder. Ihre Flasche "V+" musste sie an der Kasse abgeben, weil die Kassiererin zu Recht bemerkte, dass sie noch zu jung für Bier ist.

    Auffällig war auch, dass die Tankstellen besonders aufmerksam auf das Alter schauen: "Bei ARAL werden sogar hausintern eigene Testkäufe durchgeführt!" Für die Initiatoren der Testkäufe eine gelungene Aktion: "Wir stellten fest, dass sehr ordentlich hingeschaut wird und die Kassensysteme aufgrund einer neuen Technik bei hochprozentigem Alkohol die Kassiererinnen auf die Ausweiskontrolle aufmerksam machen", so Rolf Potthast. Foto: ste

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