1. Vincent Schmidt fährt zur Norddeutschen Meisterschaft

    Je zweimal Rang 5 und 7 für Obernkirchener Kämpfer

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    OBERNKIRCHEN (mk). Bei den Landesmeisterschaften der U14 gab es zwei fünfte Plätze von Leon Auge und Vincent Schmidt und Platz 7 für Thea Schreiber und Lena Wichmann. Thorben Schee schied nach zwei Niederlagen aus. Schmidt konnte durch einen gewonnenen Entscheidungskampf noch das Ticket zur Norddeutschen Meisterschaft lösen. Leon Auge (- 40 kg), der als Erster auf die Matte musste konnte zunächst bis ins Halbfinale einziehen, bevor seine kämpferische Linie aus unerklärlichen Gründe riss. Im Halbfinale vergaß er schlicht das Kämpfen und unterlag nach wenigen Sekunden. Der Schock wirkte augenscheinlich auch im Bronzekampf noch nach, so dass er auch dort vorzeitig unterlag. Mit Platz 5 kann er aber in jedem Falle zufrieden sein, zumal ihm im Vergleich zu den Spitzenleuten der Gewichtsklasse einige Jahre Wettkampfpraxis fehlen.

    Die mangelnde Erfahrung machte auch Vincent Schmidt (-34 kg) zu schaffen. Nach einem Freilos und einem recht lockeren Auftaktsieg stand er im Viertelfinale. Dort war er der aktivere Kämpfer, konnte jedoch seine Chancen nicht nutzen und auch die Tipps vom Mattenrand verstand er leider nicht umzusetzen, so dass er nach voller Kampfzeit in die Trostrunde musste. Dort zog er nach einem weiteren vorzeitigen Erfolg in den Bronzekampf ein, ging schnell in Führung und kontrolliert den Kampf. In einer Bodensituation machte ihm wieder seine erst kurze Judozeit einen Strich durch die Medaillenträume. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit genügte seinem Gegner um seinen Arm zu strecken ohne jedoch Hebelwirkung zu zeigen. Sofort befreite sich Vincent aus der Situation. Nach den U14-Regeln genügte jedoch der gestreckte Arm für den Sieg des Gegners und der fassungslose Vincent hatte den Kampf verloren. Die Riesenenttäuschung musste er jedoch sofort wegstecken, da direkt im Anschluss der Entscheidungskampf um den 5. Platz und das Zusatzticket zur Norddeutschen anstand (2008 gab es einen Norddeutschen Titel für Niedersachsen in dieser Klasse). Dort stand ihm sein Viertelfinalgegner erneut gegenüber und Vincent fackelte nicht lange. Mit veränderter Taktik, die er im ersten Kampf noch nicht umgesetzt hatte, gelang ihm bereits nach wenigen Sekunden der vorzeitige Sieg und die Qualifikation für die Norddeutsche Meisterschaft.

    Thea Schreiber (-44 kg) zeigte ebenfalls ein gutes Turnier. Im Auftaktkampf unterlag sie der späteren Siegerin nur knapp und hatte mehrfach selbst die Chance zur entscheidenden Wertung. So blieb nur der lange Weg durch die Trostrunde in der es nach Losglück in den ersten zwei Runden zum Aufeinandertreffen mit Nina Lange kam, der sie beim Teufelturnier unterlegen war, und die dort bereits Silber holte. Thea zeigte einen Superkampf, der ihre Gegnerin an den Rand der Verzweiflung brachte. Die Kommentare der versammelten Niesa-Fighter am Mattenrand wurden immer hektischer und verstummten abrupt, als Thea nach 2 Minuten alle Kraft in einen Konter legte der die Braunschweigerin krachend auf die Matte beförderte. Ippon für Thea und der Einzug ins Trostrundenfinale. Auch hier gab es einen engen Kampf, bei dem Thea aber sichtlich für die Kraftanstrengung des Vorkampfes zu leiden hatte. Zwar hatte sie auch hier ihre Chancen, musste sich aber letztendlich knapp geschlagen geben. Mit Rang 7 kann sie in einem sehr starken Feld aber hochzufrieden sein.

    Die größte Überraschung stellte an diesem Tag Lena Wichmann (-63 kg) dar. Bei ihren letzten Turnieren war sie stets mit einer etwas laschen Einstellung zu Werke gegangen, so dass sie sich diesmal, noch vor Kampfbeginn, sehr deutliche Worte anhören musste. Und die Standpauke fruchtete. Das Motto "Weniger schöne Technik, dafür Kampf bis zur Erschöpfung." hatte sich in ihrem Kopf festgesetzt und direkt im ersten Kampf startete sie wie ausgewechselt. Vor lauter Aggressivität wusste ihre Gegnerin schon nach wenigen Sekunden nicht mehr wie sie der wie entfesselt kämpfenden Lena begegnen sollte. Mit enormem Einsatz zwang sie ihrer Gegnerin den Bodenkampf auf und dort gelang ihr der Haltegriff der zum vorzeitigen Sieg führte. Den gleichen Einsatz zeigte sie auch im zweiten Kampf, wo sich die Gegnerinnen einen offenen Schlagabtausch lieferten. Beide hatten ihre Gegnerin mehrfach kurz vor dem entscheidenden Wurf. Im Endeffekt hatte Lena einfach im entscheidenden Moment Pech einen Sekundenbruchteil früher das Gleichgewicht zu verlieren und voll auf dem Rücken zu landen. Im Kampf war sie gleichwertig gewesen. Auch in der anschließenden Trostrunde behielt sie ihre Linie bei und landete den zweiten vorzeitigen Sieg dieses Tages. Im Trostrundenfinale wartete nun Dauerrivalin Svenja Pfeiffer aus Aerzen. Auch diese zeigte sich von der "neuen" Lena zunächst überrascht. Auch dieser Kampf ging hin und her, bevor Pfeiffer doch einen Hüftwurf durchbrachte, der den vorzeitigen Sieg und Lena das Ausscheiden mit dem höchstrespektablen Rang 7 brachte.

    Leider erwischte Thorben Schee keinen guten Tag. Zunächst musste er wegen Übergewichts in der höheren Klasse bis 46 kg starten und dort kam er mit dem ungewohnten Gewicht der Gegner überhaupt nicht zurecht. Trotz guter Technikansätze hatte er letztendlich keine Chance und schied nach 2 vorzeitigen Niederlagen aus.

    Foto: privat

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