RODENBERG (bb). Zahlreiche Besucher haben während der Hubertus-Messe in der Selbständig Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rodenberg an einem sehr stimmungsvollen Gottesdienst teilgenommen. Die Martini-Loge Rodenberg hatte die Messe gemeinsam mit der Kirchengemeinde und dem Jagdhornbläsercorps Schaumburg veranstaltet.
Gleich zu Beginn des Gottesdienstes bewies das Jagdhornbläsercorps, welch eindrucksvolle Wirkung es im Kirchengewölbe erzielen kann. Eingezogen zum Orgelvorspiel stimmten die Musiker die Besucher der Messe mit dem Hubertus-Gruß ein. Die Parforce-Hörner füllten die Kirche mit ihrem ebenso kraftvollen wie harmonischen Klang bis in den letzten Winkel aus.
Anschließend begrüßte Klaus Gehrke, Leiter des Jagdhornbläsercorps, die Besucher der Hubertus-Messe und ging auf die Hintergründe dieses Gottesdienstes ein: Er geht auf die Hubertuslegende zurück, die sich im frühen Mittelalter ereignet haben soll. Nach ihr sei der Heilige Hubertus, Schutzpatron der Jäger, während der Jagd zu einem gottesfürchtigen Leben bekehrt worden. Dem wilden Jägersmann sei auf der Pirsch in den Ardennen ein weißer Hirsch erschienen, welcher zwischen seinem Geweih ein leuchtendes Kreuz trug. Diese Vision beeindruckte den zuvor wenig christlichen Adligen so sehr, dass er sich fortan einem Leben in Gottes Dienst widmete. Später ernannte ihn der Papst zum Bischof von Maastricht.
Schon im Mittelalter begann man in Anlehnung an diese Legende, die Hubertus-Messe zu feiern. Die Jäger schmückten die Kirche mit dem Grün der Wälder, brachten Jagdgerät und bald auch die Signal-Hörner mit zum Gottesdienst. Die Parforce-Hörner wurden so mit der Zeit zum gestaltenden Element dieser Messe.
Auch in Rodenberg lockte der traditionelle Gottesdienst zahlreiche Besucher in die Kirche, das Gebäude war bis auf den letzten Platz besetzt. Das harmonische Zusammenwirken der Jagdhornbläser, der Orgel und der singenden Gemeinde sorgte für eine ganz besondere Stimmung an diesem Novemberabend. Pastor Walter Hein leitete den Gottesdienst und hielt die Predigt in der mit viel Grün geschmückten Kirche.
Die Martini-Loge Rodenberg hatte anlässlich ihres 40. Gründungsjahres den Anstoß zu dieser Hubertus-Messe gegeben. Foto: bb