1. Die klassischen Kilometersteine haben bald ausgedient

    Landesbehörde führt an Niedersachsens Straßen das bundesweite System der "Stationszeichen" zur Orientierung ein

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    LANDKREIS (ste). Die bekannten Kilometersteine an den Straßen in Niedersachsen werden bald der Vergangenheit angehören. Schritt für Schritt stellt die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr auf das neue System der so genannten Stationszeichen um. Kleine weiße Täfelchen, die im Abstand von 200 Metern in die Leitpfosten eingelassen sind, werden, so die Landesbehörde, künftig eine eindeutige Positionsbestimmung am Straßenrand ermöglichen. "An den Landesstraßen ist das neue System bereits fast vollständig installiert", berichtet hierzu Nikolaus Kemper, Dezernatsleiter für Fachinformationssysteme. An den Bundesstraßen und Bundesautobahnen werde es nach und nach folgen.

    Eine Klassizifierungstafel der Landesstraße 469.

    Hintergrund der Umstellung auf das bundesweite System sei, dass das bisherige System der Kilometersteine sich überholt hat und oft nicht eindeutig sei. Durch Neutrassierungen von Straßen oder den Bau von Ortsumgehungen habe sich über die Jahrzehnte das Gefüge verschoben. "Straßenkilometer sind teilweise doppelt oder gar nicht vergeben, was das Auffinden eines bestimmten Ortes erschwert", erläuterte der Dezernatsleiter. Mit dem neuen, eindeutigen System könnten auch Positionsbestimmungen beispielsweise von Rettungs- und Hilfsdiensten und von Straßenwärtern der Meistereien erleichtert werden. Nach Angaben der Landesbehörde funktioniere das neue System so exakt wie eine Hausnummer. Es teile eine Straße in Abschnitte zwischen so genannten Netzknoten auf, also Kreuzungen oder Einmündungen. Die Abschnitte würden fortlaufend in Zehnerschritten nummeriert, also 10, 20, 30 und so weiter. Innerhalb jedes Abschnitts beginne dann die Zählung der Kilometer wieder bei Null. Dieses System besitze den großen Vorteil, dass bei Änderungen, etwa wenn sich eine Straße durch den Bau einer Ortsumgehung verlängere, nur der betroffene Abschnitt neu vermessen und markiert werden müsse, damit die Zählung wieder korrekt sei. Durch die gewählten Zehnerschritte sei es zudem möglich, Abschnitte zu teilen, wenn neue Straßen-Einmündungen hinzu kämen. Nachdem nach Angaben der Landesbehörde die rund 8.000 Kilometer Landesstraßen in Niedersachsen bereits fast vollständig auf das neue System umgestellt sind, sollen bis Ende 2009 auch weite Teile der insgesamt rund 4.700 Bundesstraßenkilometer mit Stationszeichen versehen sein, später auch die Autobahnen. Den Landkreisen und kreisfreien Städten als Baulastträger der Kreisstraßen sei empfohlen worden, das neue System ebenfalls zu übernehmen. Ab 2010 werde damit begonnen, die dann nutzlosen Kilometersteine abzubauen.

    Weitere Informationen über das System der Stationierung erhalten Interessierte auf den Internetseiten der Landesbehörde unter der Adresse www.strassenbau.niedersachsen.de, wo zu diesem Thema auch ein Faltblatt zum Herunterladen zur Verfügung steht. Ab sofort werden hier auch Informationen über das Straßennetz mit dem Auskunftssystem "NWSIB-Online" angeboten, mit dem auch die neue Stationierung an Bundesfern- und Landesstraßen in Niedersachsen im Einzelfall nachvollzogen werden kann. Diese Straßeninformationsbank ist auch direkt unter der Internetadresse www.nwsib-niedersachsen.de erreichbar. Beispiel für ein Stationszeichen: Stationszeichen bestehen jeweils aus einer Stationierungs- und einer Klassifizierungstafel, die auf den Leitpfosten am Straßenrand abwechselnd auf der Vorder- und Rückseite angebracht sind. Die Stationierungstafel zeigt die Nummer des Abschnittes und darunter die Stadtion. Der Pfeil zeigt dabei in Richtung der aufsteigenden Stationierung. Die Klassifizierungstafel zeigt Straßenklasse und Nummer. Darüber ist die Bezeichnung des Landkreises oder der kreisfreien Stadt mit der bei Kfz-Kennzeichen üblichen Abkürzungen angebracht. Foto: privat

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