HANNOVER (bb). Nach zwei Siegen in Folge und guten Leistungen gehen die Fans von Hannover 96 zuversichtlich in die Begegnung gegen den Tabellendritten aus Hamburg am Sonntag. Nicht zuletzt, weil die Hanseaten nach dem Ausfall wichtiger Akteure zuletzt Schwächen zeigten. Noch vor wenigen Wochen hätte eine Partie gegen das Team des Hamburger Sportvereins den Anhängern der "Roten" tiefe Sorgenfalten ins Gesicht gezeichnet. Zu Beginn der Serie spielten die Hamburger unter Trainer Bruno Labbadia furios auf, beeindruckten die Bundesliga mit schwung- und kraftvollen Auftritten. Gleichzeitig kamen die 96er überhaupt nicht in Fahrt, entwickelten kaum einmal einen sicheren, strukturierten Aufbau, geschweige denn kreative Kombinationen.
Vor dem 12. Spieltag hat sich das Bild jetzt deutlich gewandelt. Nach zwei Siegen in Folge gehen die Roten mit viel Selbstvertrauen in das Derby gegen den HSV aus der Hansestadt. Der 1:0-Erfolg gegen allerdings sehr schwache Kölner in der Auswärtsbegegnung am vergangenen Wochenende war hochverdient. Zusätzlich entspannen sich die Personalsorgen etwas, die besonders die zuletzt so sichere Viererkette betrafen. Knöchelprellung und Risswunde von Innenverteidiger Karim Haggui sind so weit abgeklungen, dass einem Einsatz am Sonntag wohl nichts im Wege steht. Als Partner steht Mario Eggimann bereit, der nach Schmerzen im Halswirbelbereich am Donnerstag Entwarnung gab. Der Schweizer hatte Christian Schulz gegen Köln nach dessen Ausscheiden gut vertreten. Und es besteht noch Hoffnung, dass Schulz sich kurz vor der Partie am Sonntag fit meldet.
So muss Trainer Andreas Bergmann in der Defensive nicht improvisieren und etwa Hanno Balitsch aus dem zentralen Mittelfeld in die Abwehr zurückziehen. Ein Sorgenkind bleibt Spielmacher Arnold Bruggink, dessen Einsatz nach Bluterguss weiterhin fraglich ist. In seiner Position trumpfte allerdings Jahn Rosenthal gegen Köln groß auf, so dass auch hier für eine gute Vertretung gesorgt scheint. "Die Jungs arbeiten intensiv", zeigte sich Trainer Bergmann mit den Trainingseindrücken zufrieden.
So gehen die 96er mit viel Selbstvertrauen in die Begegnung im eigenen Stadion. Um so mehr, weil sich die Hamburger zuletzt angeschlagen zeigten. Die Hanseaten müssen im Sturm längerfristig auf die Leistungsträger Mladen Petric und Paolo Guerrero verzichten, weitere verletzte Spieler wie Collin Benjamin kommen hinzu. So trat das Team aus der Hansestadt zuletzt weit weniger dominant auf, als zu Beginn der Serie. Am vergangenen Wochenende kassierte es die erste Saison-Niederlage in der Bundesliga beim 2:3 gegen Borussia Mönchengladbach. Und auch im Europa-Pokal am Donnerstag-Abend gegen Celtic Glasgow zeigten die Hamburger wenig Konstruktives. Gegen die ebenfalls ersatzgeschwächten sehr defensiv eingestellten Schotten kamen sie über ein 0:0 nicht hinaus. Die 96er sind überzeugt, dem Tabellendritten in dieser Verfassung mindestens einen Punkt abknöpfen zu können.
Die Begegnung soll am Sonntag um 15.30 Uhr in Hannover angepfiffen werden. Foto: bb