1. Werner Herrmann sucht frühere Mitglieder

    Letztes Konzert vor 30 Jahren

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    Werner Herrmann

    RINTELN (km). Im Oktober 1949, also genau vor 60 Jahren, fanden sich im Klubzimmer des Hotels "Stadt Bremen" (heute Bruno Kleine) 16 junge Leute zusammen, um mit dem damaligen Musikstudenten (und Bäckergesellen) Werner Herrmann im Stil des bekannten "Kammerchores Hannover" Chormusik einzustudieren. Werner Herrmann brauchte unbedingt eine Möglichkeit, sich im Dirigieren und in der Chorleitung zu üben, da bei den vielen Nachkriegsstudenten an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover die Praxis von Chor und Orchester sehr begrenzt war.

    Bereits wenige Wocher später - und in der Folge 30 Jahre lang - sang das Ensemble in der Frühmette um sechs Uhr in der Nikolai-Kirche die fünfstimmige Fuge "Ehre und Preis sei Gott dem Herrn in der Höhe" von Johann Sebastian Buch und von Herrmanns Studienfreund Alfred Koerppen "Wachet auf, ruft uns die Stimme". Im darauf folgenden "Bach-Jahr" (1950, das 200. Todesjahr) wurden in Rinteln und der weiteren Umgebung einschließlich Hannover bereits 15 Konzerte mit der schwierigen Bach-Motette "Lobet den Herrn alle Heiden" gegeben.

    Nach zwei Jahren Probenarbeit fand die erste Rundfunkaufnahme in Hannover und ein Jahr später die erste Auslandsreise auf Einladung des französischen "Christlichen Versöhnungsbundes" nach Paris statt - mit Konzerten unterwegs in großen Städten und einer Rundfunkaufnahme in Saarbrücken. Daran beteiligten sich auch die Komponisten Alfred Koerppen und Siegfried Strohbach sowie Studienfreunde aus dem Kammerchor.

    Die weiteren Konzerte, Konzertreisen und Rundfunkaufnahmen aufzuzählen und zu schildern, würden diese Erinnerungen sprengen, nur so viel: Für den Rundfunk-Redakteur und Komponisten Klaus Hashagen war die Kantorei einer der besten Chöre Niedersachsens, wie er im Programmheft zum zehnjährigen Bestehen schrieb. Darüber hinaus wurde die Stadt Rinteln durch den Chor in Nord- und Süddeutschland sowie in Frankreich und in der Schweiz bekanntgemacht.

    Vor exakt 30 Jahren endete mit der Aufführung von Mozarts "Requiem" die Existenz der Kantorei. Viele Konzerte, aufgenommen auf der berühmten "Revox"-Bandmaschine sind noch heute in guter Qualität erhalten und wurden zum größte Teil auf CDs gebrannt. - Gründer Werner Herrmann, der unlängst seinen 85. Geburtstag feierte, ist jetzt zwecks eines Wiedersehens und der Beschaffung weiterer Tondokumente auf der Suche nach früheren Mitgliedern und hofft, dass sich der eine oder andere melden wird. Foto: km

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