LAUENAU (al). Die Lauenauer Eishalle steht vor ihrer sechsten Saison. Ab Freitag, 6. November, sind Wintersportfreuden auf blanken Kufen an genau 114 Tagen möglich. Erst am Sonntag, 28. Februar, schließt die wohl ungewöhnlichste Sportstätte der Region. 900 Quadratmeter Eisfläche befinden sich völlig witterungsunabhängig unter sicherem Hallendach. Besucher können beliebig viele Pausen einlegen und das gastronomische Angebot nutzen. Denn die Eintrittskarte hat keine Stundenbegrenzung.
Eisvergnügen auf niedrigem preislichen Niveau gilt als das größte Anliegen der "Lauenauer Runde", die das Projekt in einem eigenen Verein betreibt. Wichtigstes Fundament sind dabei die vielen ehrenamtlich tätigen Kräfte aus Mitgliedsvereinen der "Runde". Über 200 Personen waren allein in der vergangenen Saison im Einsatz. Diesmal ist wieder etwa die gleiche Anzahl erforderlich. Vereinsvorsitzender Heyno Garbe registriert dankbar die sich allmählich komplettierenden Listen: "Ich habe in diesem Jahr noch kein böses Wort gehört." Mehr Probleme bereitete ihm da die Absage des Jobcenters, das bisher "Ein-Euro-Kräfte" zur Verfügung stellte. Künftig muss der Verein selbst Personal beschäftigen. Acht Arbeitsverträge aus weit über 30 Bewerbungen wurden soeben geschlossen. Nur der Kostenaufwand mit rund 25.000 Euro macht den Verantwortlichen zu schaffen. Sparmaßnahmen an anderer Stelle sollen die günstigen Eintrittspreise erhalten: Die Kosten für die Werbung werden eingeschränkt.
Trotzdem glaubt Garbe an einen erneut großen Zuspruch auch aus der weiteren Umgebung. "So viel Eis gibt es sonst nur noch in Hannover", verweist er besonders auf die Unabhängigkeit von der Witterung: Regenwetter oder milde Temperaturen haben für Schlittschuhfans in Lauenau keine Auswirkungen.
Den Start in die neue Saison markiert erneut eine Revue mit viel Musik und Farbenpracht. Das Fanfaren- und Majorettencorps Antendorf marschiert auf. Vom Eissportclub Wedemark kommen junge Akteure mit einem neuen Programm. Und besonders neugierig darf das Publikum auf lokale Könner sein: Im letzten Winter wurde mit 13 Schlittschuhläufern die neue Eissportabteilung im SV Victoria gegründet. Inzwischen gehen 30 Jugendliche und Erwachsene dem Training nach. Zunehmend Freude und Freunde findet das Eisstockschießen, das sich immer mehr als winterlicher Ersatz für das sommerliche Boule-Spiel etabliert. Zum dritten Mal werden Meisterschaften ausgerichtet. Auswärtige Gruppen können für jeweils zwei Stunden immer montags und mittwochs Teile der großen Eisbahn anmieten. Foto: al