1. Neue Gleise am alten Bahnhof

    Lauenauer Eisenbahnfreunde planen "Tag der offenen Tür"

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    LAUENAU (al). Zum zweiten Mal wollen die Eisenbahnfreunde "Sünteltalbahn" mit einem "Tag der Offenen Tür" Interesse für ihr Anliegen wecken. Die Arbeitsgruppe im Lauenauer Heimat- und Museumsverein bewahrt die Erinnerung an die ehemalige Gleisstrecke zwischen Bad Münder und Bad Nenndorf, die 1968 für den Personenverkehr und etwa 1987 für den Güterverkehr geschlossen wurde.

    Jörg Kluge (li.) und Hans-Werner Miek gehören zu den Bastlern, die Lauenaus altes Bahnhofsgelände maßstabsgerecht erstellen.

    Seit einigen Jahren kommen sie alle zwei Wochen in ihrem Klubraum in der Coppenbrügger Landstraße zusammen. Unter der "Bahnhofsuhr" treffen sie sich vor allem, um ein maßstabsgerechtes Modell des früheren Lauenauer Bahngeländes zu erstellen. Auf einer Modulanlage von 3,90 Meter Länge wird der gesamte Abschnitt vom früheren Bahnübergang bis zur Brücke über den Pohler Bach dargestellt. Dafür stehen den Bastlern Gleispläne und Grundrisse zur Verfügung.

    Schon sind alle Schienen verlegt. Neben dem Bahnhofsgebäude reihen sich Güterschuppen und Anlagen der heutigen Genossenschaft. Noch fehlen jedoch einige Häuser. So erhofft sich die Gruppe gerade von den Besuchern Hinweise auf das Aussehen der früheren Gleiswaage und einiger heute nicht mehr vorhandener Lagerschuppen. Wenn eines Tages einmal die gesamte Anlage fertig ist, wird sogar echter Schotter in Miniform zwischen den Schienensträngen zu finden sein.

    Neben dem Modell in N-Spur-Größe gibt es beim "Tag der offenen Tür" am Sonntag, 1. November, zwischen 11 und 17 Uhr noch mehr zu sehen. Neben einer kleinen Sammlung an den Wänden finden sich in jetzt sieben Ordnern mehrere tausend Bilder, Zeichnungen, Dokumente und Zeitungsberichte. Ferner sind Uniformen, wie sie von Bediensteten entlang der Strecke getragen worden sind, ausgestellt sowie weitere Einrichtungen von Schaltern und Gleisanlagen.

    Ständig werden alte Filme von Ausflügen mit Sonderzügen laufen. Wahrscheinlich ist auch ein Streifen von der letzten Schienenbusfahrt 1968 zu sehen. Lange galt der Mitschnitt als verschollen; die Gruppe hofft nun, ihn als Leihgabe zu erhalten.

    Wer Geschichte und Technik der Sünteltalstrecke einmal nachlesen möchte, muss sich weiterhin gedulden. Das 256 seitige Buch, das im Format von 20 x 21 Zentimetern einmal mit 260 Bildern, Gleisplänen und Zeichnungen illustriert sein soll, verlangt noch ein letztes Kapitel – und ein finanzielles Fundament. "Davon sind wir noch weit entfernt", bedauert Vorsitzender Hans-Werner Miek.

    Vom "Tag der offenen Tür" versprechen sich aber Miek und seine Freunde neue Resonanz. Der erste Termin dieser Art vor rund eineinhalb Jahren entwickelte sich rasch als Erinnerungstreffen ehemaliger Eisenbahner. Foto: al

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