HANNOVER (ro). Unsere Stadt. Unser Verein. Unsere Leidenschaft. So soll der neue 96-Slogan aussehen. Leidenschaft ist am Sonnabend, 15.30 Uhr, in der AWD-Arena, gegen den VfB Stuttgart schon jetzt erforderlich. Nur ein Punkt trennt die Roten noch vom Relegationsplatz in der Abstiegszone. Der Druck ist wieder spürbar – die Leichtigkeit nach dem Trainerwechsel scheint verfolgen. Den nächsten wichtigen Schritt vom letzten Tabellendrittel weg, dürfen die Roten diesmal nicht verpassen. Abzustellen sind vorrangig die vielen individuellen Fehler in der Defensive. In der Offensive ist mehr Effektivität von Nöten.
Letzteres erschwert die Personallage. Ein dickes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Kultstürmer Jiri Stajner. Der beste Saisontorjäger leidet unter einer Schleimbeutelentzündung im rechten Ellenbogen. Sollte Stajner ausfallen ausfallen, steht Trainer Andreas Bergmann mit Didier Ya Konan nur noch ein Stürmer zur Verfügung.
Hinsichtlich der taktischen Notlösung lässt sich Bergmann noch nicht in die Karten sehen: "Eventuell versetze ich auch einen Spieler in eine ungewohnte Situation. Ich habe da einige Varianten im Kopf." Weitere Unsicherheiten hinsichtlich der Aufstellung gibt es bei Karim Haggui (Knieprellung) und Sergio Pinto (Zerrung in der Leiste). Auch der VfB Stuttgart ist nicht frei von Aufstellungssorgen. Verzichten muss Trainer Markus Babbel auf Cacau, Georg Niedermeier und Martin Lanig. Bedingt durch Probleme am Mittelfuß ist auch die Einsatzmöglichkeit von Nationalspieler Sami Khedira noch nicht endgültig geklärt.
Bergmann rechnet mit einem intensiven Spiel, denn der Verlierer rutscht in die Abstiegszone. Beide Teams brauchen somit den Sieg zwingend, damit wieder Ruhe einkehrt. "Jeder Einzelne muss an sein Limit gehen", so Bergmann. Über Standards wollen die Roten versuchen die Schwaben-Deckung zu knacken. "Wenn Unruhe in der Hintermannschaft ist, sollte man diese auch nutzen", unterstreicht Bergmann die letzten Gegnerbeobachtungen, wobei sich die Tormöglichkeiten gegen den VfB häuften. Auf diese hoffen nun auch die Roten – und dann muss der Ball ins Tor. Das Rüstzeug dafür scheint parat zu liegen. Eine "unglaubliche Entschlossenheit" registrierte Bergmann in den letzten Trainingseinheiten. Mit dieser wollen die Roten auch das Spiel angehen. Pünktlich zum 55. Geburtstag des Niedersachsenstadions sollen die Fans den zweiten Heimsieg erleben.
So könnten die Teams auflaufen. Hannover 96 mit Fromlowitz – Cherundolo, Haggui (Eggimann), Schulz, Djakpa –Balitsch – Sofian Chahed (Pinto), Bruggink, Rosenthal – Stajner (Krzynowek, Ya Konan.
VfB Stuttgart: Lehmann – Osorio, Tasci, Delpierre, Boka – Träsch – Kuzmanovic, Khedira (Hitzlsperger) – Hleb – Marica, Schieber. Foto: bb