RINTELN (km). Zu ihrer ersten Jahreshauptversammlung traf sich jetzt die im vergangenen Jahr gegründete Senioren-Union Rinteln. Im Hotel "Stadt Kassel" konnte Vorsitzender Dieter Edler dabei über 30 Teilnehmer begrüßen - darunter auch den CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Veit Rauch und als Gast-Referenten den langjährigen Landtagsabgeordneten Friedel Pörtner.
In seinem Jahresbericht rekapitulierte Dieter Edler noch einmal das ereignisreiche erste Jahr der Senioren-Union. Neben den zahlreichen informativen Veranstaltungen und Fahrten hob Edler noch einmal den Einsatz der Senioren bei der Bundestagswahl hervor. Dabei sei auf Bundesebene "das Ziel Schwarz-Gelb" erreicht worden. Allein dem Kandidaten Christopher Wuttke hätten am Ende leider 6000 Stimmen gefehlt. - Der Veranstaltungsplan für das kommende Jahr ist unterdessen bereits in Vorbereitung. Konkretere Informationen dazu sind im Dezember und im Januar geplant.
Den folgenden Bericht von Schatzmeisterin Brigitte Güse-Neddermeyer konnten die Kassenprüfer, Martin Steenwerth und Helga Asmus, zu 100 Prozent absegnen, so dass die Mitglieder auf Antrag von Steenwerth dem gesamten Vorstand einstimmige Entlastung erteilten.
Im folgenden Referat beschrieb der frühere Landtagsabgeordnete Friedel Pörtner die voraussichtliche demographische Entwicklung mit speziellem Fokus auf Rinteln und den Landkreis Schaumburg - und wartete dabei vorab mit einer kleinen Überraschung auf: Auch in Bückeburg sei die Gründung einer Senioren-Union geplant.
Die Entwicklung der Bevölkerung zeichnete Pörtner mit fast dramatischen Zahlen. Danach sei bereits im Jahr 2050 jeder dritte Schaumburger ein Senior - und jedem Staatsbediensteten gar stünde bald ein Pensionär gegenüber. Dabei gebe es kaum verschiedene Meinungen: Die Tendenzen aller demoskopischen Institute seien im Prinzip gleich. Die Grundlagen seines Referates bezog Pörtner unter anderem aus den Prognosen der Bertelsmann Stiftung und des Statistischen Bundesamtes.
Pörtner dokumentierte dabei die steigende Lebenserwartung (36 Jahre waren es im Durchschnitt 1871, 85 werden es im Jahr 2050 sein) bei stark rückläufigen Geburten-Quoten. Um den Bevölkerungsstand von 82 Millionen zu halten, seien 2,1 Kinder nötig, deutsche Familien indessen bekämen im statistischen Mittel kaum mehr als 1,3 Kinder. Deshalb werde die Bevölkerung bis zum Jahr 2050 um 12 bis 17 Millionen schrumpfen. Für den heimischen Bereich bedeute das: Der Landkreis Schaumburg verliert (bereits bis 2020) 2,4 Prozent, die Stadt Rinteln 5,8, das Auetal 7,4, Obernkirchen 8,0 und Stadthagen gar 8,5 Prozent seiner Einwohner. -
Während der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Veit Rauch bei seinen anschließenden Grußworten unverhohlen Kritik an der Haltung der Kreis-CDU bezüglich der Integrierten Gesamtschulen übte, fand er sich am Ende auf einer hundertprozentigen Solidar-Linie mit Pörtner wieder zusammen: "Ohne die Senioren," so die Politiker unisono, "kann in Zukunft keine Partei mehr eine Wahl gewinnen. Foto: km